Am Ende fehlten nur drei Punkte. Während Tom Lüthis direkter Gegner in der Weltmeisterschaftswertung, der Italiener Andrea Iannone, beim Moto2-Saisonfinale in Valencia auf den elften Rang fuhr, erkämpfte der Schweizer bei schwierigen Bedingungen auf stellenweise feuchter Piste den vierten Platz. Damit kam Lüthi seinem Ziel des dritten WM-Rangs zwar noch sehr nahe, aber eben nicht nahe genug: mit 190 zu 193 Punkten musste er sich hinter Iannone am Ende mit Patz vier in der Gesamtwertung zufrieden geben.

Trotzdem ziehen Lüthi und sein Team nach einer spannenden und erfolgreichen Saison eine positive Bilanz. Lüthi erkämpfte in den ersten fünf Rennen vier Podestplätze und einen Sieg, erlebte dann einige schwierige Rennen, war am Ende in der trockenen Qualifikation von Valencia jedoch wieder konkurrenzfähig. Lüthi sagte: "Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass ich den dritten Platz in der Gesamtwertung nicht geschafft habe, denn das war das große Ziel für heute. Es war ein großes Ziel und schwierig zu erreichen. Ich habe mein Bestes dafür getan, doch mehr als der vierte Platz im Rennen war einfach nicht möglich."

Setup nicht perfekt

Weiter erklärte der Schweizer: "Ich hatte zwar einen guten Start und war zu Rennbeginn ganz vorn mit dabei, hatte in der Anfangsphase aber auch ein Problem mit dem Hinterrad. Mein Setup war wohl nicht ganz perfekt, denn ich hatte zwei, drei wilde Slides und konnte danach nicht mehr mithalten. Insgesamt ziehe ich trotzdem eine positive Bilanz über die Saison. Bis Saisonmitte waren wir gut dabei, haben regelmäßig um die Podestplätze mitgekämpft und einen Sieg erzielt. Doch dann riss meine Erfolgsserie ab. Irgendetwas ist passiert und wir werden jetzt versuchen, herauszufinden, was es war. Zum Schluss, hier in Valencia, waren wir bei trockenen Bedingungen wieder konkurrenzfähig, aber es war zu spät. Jetzt werden wir den Blick nach vorn richten und aufs nächste Jahr hinarbeiten. Ich kann dabei mit voller Unterstützung von Hersteller Suter rechnen, was mir in jeder Hinsicht helfen wird."

Teambesitzer Daniel Epp meinte: "Wir haben alles probiert - und es hat nicht ganz gereicht. Es war knapp, aber schlussendlich haben wir den dritten Gesamtrang nicht hier abgegeben, sondern in den letzten beiden Rennen in Sepang und Phillip Island, wo wir mit null Punkten abgereist sind. Nichtsdestotrotz können wir mit dem Erreichten zufrieden sein. Es war unsere beste Saison seit dem 125cc-WM-Titel im Jahr 2005. Wir haben sehr viele Punkte erzielt, und in den Rennen, wo es nicht so gut lief, war der Durchhänger weniger stark als noch im letzten Jahr. Und wir sind zuversichtlich für die Zukunft. Wir sind sehr, sehr gut aufgestellt für die nächste Saison. Das, was jetzt nicht geklappt hat, werden wir uns im nächsten Jahr holen."