Die Welt des Motorrad Grand Prix ist grausam. Ein hartes Business. Ein Pool vieler Egoisten und hinterlistiger Intrigen. Erst komme ich, dann lange nichts, dann wieder ich, und dann, irgendwann, vielleicht, die anderen. Zumindest manchmal. Es gibt aber eben auch Ausnahmen, die so besonders sind, dass sie Preise verdienen.

Seit diesem Jahr gibt es den "Shoya Tomizawa Fair Play Award". Diese Trophäe wurde ins Leben gerufen, um den letztes Jahr beim Moto2-Rennen in Misano verunglückten Japaner im Gedächtnis zu behalten und seinen fairen Spirit, den er auf und neben der Strecke verbreitete, zu wahren.

Außergewöhnliches Handeln

Im ersten Jahr dieses Awards ging die Trophäe an Jorge Martinez und sein Aspar-Team, für eine besondere Geste, die im heutigen GP-Fahrerlager seines gleichen sucht.

Auf Phillip Island war der Spanier Marc Marquez dem Thailänder Ratthapark Wilairot ins Heck geknallt, nachdem das erste freie Training der Moto2-Klasse gerade abgewunken worden war. Davon einmal abgesehen, dass Wilairot im Krankenhaus landete, waren beide Maschinen komplett zerstört.

Die weitere Teilnahme von Marquez stand auf dem Spiel. Sein Team Catalunya Caixa ist 2011 mit Suter-Maschinen unterwegs gewesen, ebenso wie das Mapfre Aspar Team Moto2 von Martinez. Als der den Scherbenhaufen bei seinem jungen Landsmann sah, erklärte sich der erfolgreiche Teammanager sofort bereit, einen Ersatzrahmen seiner Moto2-Truppe für Marquez zur Verfügung zu stellen. Vom letzten Startplatz aus losfahrend bedankte sich Marquez mit einem dritten Rang auf dem Podest.