Der Grand Prix von Japan war für das Grand Prix Team Switzerland Schwerstarbeit. Die Schweizer Moto2-Mannschaft musste zunächst zwei schwere Stürze von Randy Krummenacher verarbeiten, bevor der 21-jährige Kalex-Pilot trotz starker Schmerzen im Rennen dann eine tapfere und kampfstarke Leistung zeigte.

Platz 24 im Rennen auf dem Twin Ring Motegi war für das Grand Prix Team Switzerland ein versöhnlicher Ausklang nach einem harten und arbeitsreichen Wochenende. Nach dem schweren Sturz im Qualifikationstraining am Samstagnachmittag passierte Randy Krummenacher im Warm-up der gleiche Fahrfehler ein zweites Mal. Nach der Nachtschicht tags zuvor war die Crew erneut gefordert, die Kalex-Moto2 innerhalb kürzester Zeit wieder neu aufzubauen. Der Schaden am Motorrad war dieses Mal allerdings nicht schlimm, wie nach dem ersten Sturz. Bis zum Start des Rennens am Sonntagnachmittag zeigte sich das Grand Prix Team Switzerland einmal mehr als bestens funktionierende Einheit.

Der Moto2-Rookie aus dem Zürcher Oberland konnte nämlich das Rennen mit einer bestens vorbereiteten und gut abgestimmten Rennmaschine in Angriff nehmen. Mit Fortdauer des Rennens, bei kühleren Temperaturen als an den Trainingstagen zuvor, kam Krummenacher immer besser in Fahrt und erzielte in der Schlussphase seine schnellsten Rundenzeiten an diesem Wochenende. Mit verbissenem Einsatz und Kampfgeist konnte er sich nach ständigen Positionswechseln schließlich gegen seine direkten Konkurrenten erfolgreich durchsetzen. Bis zum nächsten Rennen in Australien in zwei Wochen werden sich Krummenacher und sein Grand Prix Team Switzerland von den Strapazen in Japan zu Hause in Europa erholen.

"Wenn es nicht läuft, dann kommt es meistens doppelt hart. Zwei Stürze an einem Wochenende wegen der gleichen Ursache dürfen einfach nicht passieren. Nichtsdestotrotz ist aber eine Besserung unserer Situation zu spüren. Nach dem heftigen Abflug am Samstag war ich mir am Sonntagmorgen nicht sicher, ob ich überhaupt fahren kann. Aber im Warm-up habe ich dann festgestellt, dass ich in Fahrposition die Schmerzen am wenigsten spüre und es ist auch recht gut gelaufen. Leider habe ich dann in der Schlussphase nochmals Mist gebaut. An dieser Stelle möchte ich mich gleich in aller Form bei meinem Team für die viele Arbeiten entschuldigen und auch herzlichst dafür bedanken, denn sie haben an diesem Wochenende wiederum bewiesen, dass sie die Besten sind. Zweimal an einem Wochenende ein Motorrad komplett neu aufbauen, und noch dazu in einem einwandfreien Zustand und mit sehr guter Abstimmung, das ist eine Weltklasseleistung. Das Rennen selbst ist bei weitem besser verlaufen, als wir es erwartet haben. Mein Start war gut und über die gesamte Renndistanz konnte ich mich gegen meine direkten Konkurrenten durchsetzen. Gegen Rennende sind meine Rundenzeiten immer besser geworden. Das zeigt, dass wir Fortschritte machen. Insgesamt betrachtet war der Renntag ein gutes Training für mich. Mit dieser winkeligen Rennstrecke bin ich noch nie gut zurechtgekommen. Aber mit zunehmender Renndauer bin ich den Stop-and-Go-Abschnitten zusehends in einen besseren Rhythmus gekommen und habe aus meinen Fehlern im Qualifying und im Warm-up gelernt. Auf Phillip Island gibt es auch zwei Haarnadel-Kurven, wo ich die heutigen Erfahrungen gut umsetzen kann. Ansonsten ist es dort sehr schnell und flüssig. Ich freue mich schon darauf, dort meine Kalex-Moto2 wieder richtig fliegen zu lassen. Zuvor werde ich mir aber eine Auszeit gönnen und von den zwei heftigen Stürzen hier in Motegi erholen", fasste Krummenacher zusammen.

Teammanager Jarno Janssen ergänzte: "Leider hatten wir im Warm-up noch einen Unfall. Nach dem schlimmen Sturz am Samstag war das nicht das, was wir uns eigentlich erwartet hatten. Es war aber wichtig für Randys Vertrauen, dass er im Rennen gestartet ist. Das Rennen hat auch gezeigt, dass Randy ständig Fortschritte macht. Seine Rundenzeiten wurden immer schneller, was für die nächsten Rennen gut ist. In Australien müssen wir auf dieser Performance aufbauen. Randy hat auch seinen Kampfgeist wieder gefunden. Die Positionskämpfe mit seinen direkten Gegnern waren schön anzuschauen. Ich freue mich darüber, was wir heute im Rennen zeigen konnte und auch über die letzte Runde im Rennen, wo Randy seine schnellste Rundenzeit diesem Wochenende gefahren ist. Wir werden jetzt zurück nach Europa reisen und bis Australien eine verdiente Pause einlegen. Dem Grand Prix auf Phillip Island blicken wir zuversichtlich entgegen, weil uns die Rennstrecke bestimmt um einiges besser liegt."