Der Zürcher Jesko Raffin hatte sich für sein zweites Rennen in der Moto2-Weltmeisterschaft viel vorgenommen. Jedoch führten zwei Fahrfehler in den Auftaktrunden dazu, dass der offizielle Nachwuchspilot des Grand Prix Team Switzerland ein einsames Rennen ohne Lerneffekt erlebte. Nach 23 Runden sah der pfeilschnelle Schüler als 29. die Zielflagge.

Raffin, der auch beim Grand Prix of Japan den verletzten Randy Krummenacher ersetzte, überraschte am Vortag mit einer unglaublich starken Qualifying-Performance und offensichtlich wollte er diese auch im Rennen umsetzen. Mit einem Raketenstart und einer überaus beherzten Fahrweise durch Kurve eins gelang es ihm gleich mehrere Konkurrenten zu überholen. Mit der gleichen Angriffslust stürmte er auf Turn zwei zu, wo er jedoch leider zu spät auf der Bremse war. Ein Ausritt ins Kiesbett war unvermeidlich.

Der Draufgänger konnte das Rennen fortsetzen und ging verärgert über dieses Missgeschick noch eifriger ans Werk, was er mit einem zweiten Fahrfehler bezahlen musste. Dieser kostete noch dazu mehr Zeit als der erste. Für den Rest der Renndistanz fuhr er einsam und alleine auf Rang 29 liegend. Dazu muss aber erwähnt werden, dass die Rundenzeiten des Kalex-Piloten im Vergleich zur Konkurrenz sehr ansprechend waren. Raffin bekommt schon am nächsten Wochenende die Gelegenheit dazu, die versäumte Lektion in einer Gruppe fahrend nachzuholen.

"Schade, denn ich habe mein Rennen schon in der ersten Runde ruiniert, obwohl mein Start richtig gut war. Ich bin auch gut durch die erste Kurve gekommen, wo ich gleich einige Fahrer überholen konnte und beim Anbremsen zu Turn zwei war ich drauf und dran Marquez zu überholen. Eigentlich war ich schon an ihm vorbei, aber leider war ich eben viel zu schnell an dieser Stelle. Als dann vor mir noch ein anderer Fahrer im Weg stand, bin ich geradeaus ins Kiesbett gerattert", sagte Jesko Raffin.

"Zum Glück konnte ich schnell wieder das Rennen aufnehmen und ich hatte sogar das Ende des Feldes noch im Blickfeld, dem ich mit einer Riesenportion Wut im Bauch nachfuhr. Am Ende der Start-/Zielgeraden passierte mir ein weiterer Verbremser und ich musste ein zweites Mal in den Kies. Der Rest war dann ein einsames Rennen und hat im Prinzip nichts gebracht. Ich hatte mir viel vorgenommen, weil ich in einer Gruppe fahrend viel dazulernen wollte. Daraus ist leider nichts geworden. Es gibt trotzdem viele positive Aspekte, die von diesem Wochenende mitnehme", so Raffin.