Der 21-jährige Kalex-Pilot Randy Krummenaher beendete beide Freitagstrainings in den Top-10. Mit der persönliche Bestmarke von 1:54.136 belegte das junge Schweizer Moto2-Projekt schließlich Rang neun in der kombinierten Zeitenliste beider Trainings. Die Toskana empfing den Grand Prix-Tross am Freitag mit hochsommerlichem Wetter. Für die leidgeprüften Piloten waren nach den verregneten Rennwochenenden im Juni die perfekten Bedingungen mit heißen Temperaturen eine Wohltat. Endlich konnte man wieder einmal eine Trainingssession bei einheitlich trockenen Verhältnissen absolvieren. Zumindest am Vormittag war dies der Fall.

Krummenacher und sein Grand Prix Team Switzerland vergeudeten daher keine Minute und man nahm als einer der Ersten FP1 auf. Von Beginn an fühlte sich der Kalex-Pilot auf dem neuasphaltierten Mugello-Circuit wohl und war mit konstant konkurrenzfähigen Rundenzeiten stets in den Top-15 platziert. Schließlich beendete die Schweizer Crew das Training mit der hervorragenden achtschnellsten Rundenzeit. Über die Mittagszeit verdunkelte sich aber der Himmel über dem Mugello Circuit, doch bis auf einen vorübergehenden Regenschauer am frühen Nachmittag bleib der zu erwartende Gewittersturm aus. In der Anfangsphase des zweiten Trainings war die Fahrbahn daher stellenweise noch feucht, was für das Grand Prix Team Switzerland zu geringfügigen Schwierigkeiten bei der Abstimmung der Front-Partie führte. Bis kurz vor Trainingsende fand man aber eine Lösung dafür und auch der Zustand der Fahrbahn besserte sich zusehends, sodass im letzten Run noch eine Zeitenjagd möglich war. Dabei gelang es Krummenacher seine Rundenzeit gegenüber der vom Vormittag um mehr als sieben Zehntelsekunden zu verbessern. Trotzdem rutschte man in der Zeitenliste um einen Platz auf Rang neun zurück. Die Leistung der ersten zwei Trainings stimmt das Grand Prix Team Switzerland zuversichtlich für das weitere Wochenende. Mit konstant konkurrenzfähigen Rundenzeiten will man im Qualifying einen Startplatz in den ersten drei Reihen schaffen.

"Das Wochenende hier in Mugello hat für uns sehr gut begonnen. Das erste Training am Vormittag ist hervorragend verlaufen, während wir am Nachmittag mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Wir haben mit dem Setup einen Tick in die falsche Richtung gearbeitet, was für mich nicht einfach zu handeln war. Aber bis zu unserem letzten Run ist es uns gelungen die Kurve zu kratzen, worauf das Gefühl für das Package wieder stimmte. In der allerletzten Minute des Trainings fuhr ich dann meine schnellste Rundenzeit. Dieser Schritt zeigt auch, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen, selbst wenn wir noch mehr in diese Richtung arbeiten müssen. Ich bin aber für das weitere Wochenende sehr zuversichtlich, nachdem wir schon ein hohes Tempo fahren können. Das morgige Qualifying wird ganz wichtig für uns sein, damit wir mit einem Startplatz zumindest in der dritten Reihe eine gute Ausgangsposition für das Rennen schaffen. Insgeheim spekuliere ich nach diesem Auftakt mit einem Top-10 Ergebnis, aber im Allgemeinen würde uns eine weitere Zielankunft in den Punkterängen auch zufrieden stellen. Nach dem Trainingssturz in Assen vor einer Woche macht sich hier die linke Schulter etwas bemerkbar. Es ist nichts besorgnisregendes, trotzdem hoffe ich auf eine Besserung bis morgen Früh", resümierte Krummenacher.

Teamchef Marco Rodrigo ergänzte: "Über unser Freitagsergebnis können wir nur glücklich sein. Beide Sessions haben wir in den Top-10 beendet.FP1 am Vormittag mit der achtschnellsten Rundenzeit war wirklich eine starke Leistung. Von Beginn an waren wir unter den ersten Zehn platziert. Zu Beginn des zweiten Trainings war es noch etwas feucht, daher haben wir unseren ersten Run vorzeitig abgebrochen. Beim Boxenstopp haben wir die Reifen gewechselt, worauf Randy aber etwas mit dem Gefühl für die Front haderte. Durch eine Änderung am Setup verbesserte sich die Situation und in der Schlussphase hat er dann noch einige richtig schnelle Runden hingeknallt. Am Samstag müssen wir aber noch etwas konstanter werden. Damit meine die Platzierung im Verlauf der Session, die um Platz zehn sein sollte. Das haben wir uns auch für das Qualifying vorgenommen. Hoffentlich ist das Wetter über die Dauer des Qualifikationstraining stabil, dann brauchen wir auch keine Gedanken über eine Taktik machen."