Randy Krummenacher durfte am Sonntag in Barcelona sein erstes Top-5-Ergebnis in der Moto2-Klasse feiern, nachdem er sich vom 19. Startplatz bis auf Position fünf nach vorne gearbeitet hatte. Dabei wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen, hätte er nicht beim Sturz von Thomas Lüthi und Yuki Takahashi ausweichen und stark bremsen müssen. Davor war Krummenacher mit Marc Marquez mitgefahren, der am Ende Zweiter wurde.

"Aus meiner Sicht war es ein unglaublich starkes Rennen. Schon am Start bin ich super weg gekommen und habe auch gleich meine Pace fahren können. In der Anfangsphase hatte ich sogar das Gefühl, schneller fahren zu können als Marquez. Ich war auch knapp dran, ihn zu überholen, aber dann ist der Zwischenfall mit Tom Lüthi und Takahashi vor uns passiert. Ich musste voll abbremsen, um Taka nicht zu überfahren. Meine Reaktion dabei war richtig gut, indem ich irgendwie eine Lücke zwischen ihm und seinem Motorrad gefunden habe. Dieses Manöver hat mich aber nicht nur viel Zeit gekostet, sondern es hat mich auch aus dem Rhythmus gebracht. Es dauerte ein paar Runden, bis ich die Jungs wieder überholen konnte, die vor dem Unfall hinter mir waren", berichtete der Schweizer.

Traktion nahm zu

Weiter meinte er: "Mit zunehmender Renndauer bin ich dann immer besser in Fahrt gekommen. Meine Kalex-Moto2 befand sich in grandioser Verfassung und gegen Ende des Rennens wurde auch die Traktion immer besser. Ich konnte nach Belieben attackieren und hatte meine direkten Kontrahenten stets unter Kontrolle. De Angelis war ein hartnäckiger Gegner, aber ich war auf der Bremse und im Kurvenausgang einfach stärker als er. Es hat einfach alles super gepasst." Schon im fünften Rennen unter die Top-5 zu kommen, freute Krummenacher besonders.

Dieser Freude schloss sich auf Teamchef Marco Rodrigo an. "Mit diesem Ergebnis sind wir natürlich überglücklich. Wir haben hier in Catalunya bis auf das Qualifying ein sehr gutes Wochenende erlebt. Nach den freien Trainings fehlten uns gerade mal drei Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Leider hatten wir dann am Samstagnachmittag Pech, ansonsten wäre sicher ein besserer Startplatz herausgekommen. Wir sind aber alle sehr ruhig geblieben und haben äußerst konzentriert weiter gearbeitet. Wir mussten sogar eine Nachtschicht einlegen und quasi ein neues Motorrad aufbauen, da wir nach dem Qualifying einen Riss am Rahmen entdeckt haben", erzählte er.

Toller Kampf gegen De Angelis

Doch das Team arbeitete auch in dieser Situation einwandfrei und im Rennen brachte der gute Start Krummenachers schon das erste Highlight, da er viele Plätze gutmachte. "Er hat aber viele namhafte Fahrer, darunter auch einige, die aus MotoGP kommen, bravurös hinter sich gelassen. Am meisten beeindruckt hat mich, wie er in den Schlussrunden De Angelis niedergerungen hat. Insgesamt betrachtet ist Randy ein sensationelles Rennen gefahren. Daher gebührt dem Team und vor allem natürlich unserem Piloten ein ganz, ganz großes Kompliment", sagte Rodrigo.