Auf der fünften Etappe der Silk Way Rallye von Astrakhan nach Stravopol fuhr das Monster Energy X-raid Team erneut einen Dreifacherfolg ein. Das polnisch-belgische Duo Krzysztof Holowczyc und Jean-Marc Fortin sicherten sich im BMW X3CC ihren zweiten Etappensieg vor den beiden Franzosen Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret im MINI All4 Racing.

Nach ihrem Pech auf der gestrigen Etappe, fuhren die zwei Russen Alexander Mironenko und Sergey Lebedev im BMW X3CC auf den dritten Platz. Holowczyc konnte durch seinen Tagessieg seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen. Den ersten Teil der Prüfung lieferte er sich ein Duell mit Aleksandre Zheludov im Nissan um die Führung. Doch Probleme warfen den Russen zurück. "Zu Beginn der Prüfung konnte ich einfach nicht das richtige Tempo finden. Deswegen wollte ich nicht zu stark pushen", erzählt der Pole. "Doch dann hat mich Zheludov überholt, als wir einen platten Reifen wechselten und ab da habe ich richtig Gas gegeben, da ich nicht in seinem Staub bleiben wollte."

Später holten sie auf Peterhansel auf, blieben aber hinter ihrem Teamkollegen. "Wir haben gesehen, dass bei ihm etwas nicht stimmt und sind bei ihm geblieben, um notfalls helfen zu können", erklärt Holowczyc.

Probleme bei Peterhansel

Bei Peterhansel traten nach rund 150 Kilometern Probleme mit dem Kühlsystem für den Turbolader auf. Der Franzose musste zwei Mal stoppen, um Wasser nachzufüllen. "Das war sehr Schade, aber mit dem zweiten Rang habe wir noch das Beste daraus gemacht", so Peterhansel. "Die Strecke zum Ziel hin war sehr schön. Ein Weg durchs Gras einen kleinen Hügel hinauf. Allerdings war die Navigation heute wieder sehr schwer."

Mironenko machte mit seinem dritten Rang den Erfolg für das Monster Energy X-raid Team auf der fünften Etappe perfekt. "Na klar sind wir mit dem heutigen Ergebnis zufrieden", freute sich Mironenko im Ziel. "Dabei mussten wir zwei Mal anhalten, um den Reifen zu wechseln."

"Mit diesem Ergebnis können wir nur zufrieden sein", meint Monster Energy X-raid Teamchef Sven Quandt. "Ich finde es sehr gut, dass Krysztof gegen Ende der Prüfung bei Stéphane geblieben ist und damit sichergestellt hat, dass beide Autos sicher ins Ziel kommen. Wobei ich verwundert war, wie schnell der Nissan heute unterwegs war."

Begegnung der besonderen Art

Eine Begegnung der besonderen Art hatte Peterhansel als er auf einer Farm nach Wasser für das Kühlsystem fragen wollte. "Ich kam mit dem Helm in den Hof gerannt und dort saßen lauter alte Frauen ohne Zähne, die ganz schön erschrocken sind, als sie mich plötzlich sahen", erzählt der Franzose. "Dann bin ich aber zusammengezuckt: die Männer hatten kurz zuvor ein Lamm geschlachtet und waren gerade dabei die Haut abzuziehen. Aber sie waren sehr freundlich und haben mir Wasser gegeben."

Nach dem heutigen langen Tag müssen die Piloten morgen zwei kurze Prüfungen auf dem Weg nach Maykop bewältigen. Nach einer 36km langen Verbindungsetappe stehen zuerst 113,68km gegen die Uhr auf dem Programm. Weite Graslandschaften mit engen und kurvigen Wegen und eine Off-Road-Passagen stehen an. Anschließend geht es auf eine 30km lange Neutralisation, bevor die nächten 54,14km gegen die Uhr in Angriff genommen werden. Laut dem Veranstalter diese zweite Teilprüfung extrem schnell werden, allerdings mit einigen 90 Grad-Kurven.