Das Wochenende in Valencia hat leider das bestätigt, was wir schon vorher befürchtet hatten. Allen Autos in unserem Team fehlte die Leistung und wir konnten eigentlich nur hinterher fahren. Drei bis vier Sekunden haben uns pro Runde gefehlt - uns allen. Damit war natürlich gar nichts zu gewinnen oder auch nur an irgendein vernünftiges Rennen zu denken. Es war einfach nur schwierig.

Dabei haben wir mit Nick de Bruijn und Frankie Provenzano neben mir noch zwei Piloten, die schon einiges vorzuweisen haben, an der mangelnden Qualität der Fahrer liegt es also nicht, dass wir alle hinten liegen. Wäre nur ich so weit hinten, dann könnte man vielleicht sagen, es liegt an mir, aber da wir alle zurück sind, wird es das wohl nicht sein. Nur der Motor ist es aber wohl auch nicht. Zwar fehlt da etwas die Leistung, aber es gibt auch noch andere Probleme, wie beispielsweise beim Getriebe.

Bis zum Rennen in Pau wird jetzt aber alles unternommen, damit wir die Schwierigkeiten in den Griff bekommen. Der Motor wird auf den Prüfstand gestellt und die Autos werden noch einmal komplett zerlegt. Sollte sich herausstellen, dass dem Motor wirklich etwas an Leistung fehlt, dann bekommen wir hoffentlich neue. Das Problem ist, dass irgendwie niemand bereit ist, uns zur Hand zu gehen. Die anderen Teams, bei denen es läuft, sind einmal froh, dass sie keine Probleme haben und schauen nur auf sich. Unser Teamchef Renato Melchioretto wird sich auch mit den Verantwortlichen der Serie zusammensetzen, um zu einer Lösung zu kommen, denn unsere Probleme können nicht einfach am Setup liegen. Ein Fehler am Setup macht höchstens eine halbe Sekunde oder Sekunde aus.

Die Ratlosigkeit ist groß, Foto: Lenz Leberkern
Die Ratlosigkeit ist groß, Foto: Lenz Leberkern

In der Zwischenzeit können wir nun leider nicht viel tun. Denn ein Test wäre zu kurzfristig und wenn wir alleine Testen hat das auch keinen Sinn. Wenn wir alleine fahren, fühlt sich das Auto nämlich gut an und das Handling passt eigentlich. Ich kann auch meine Rundenzeiten aufs Zehntel genau wiederholen, nur wenn die anderen dann auf der Geraden einfach so davonziehen können, hilft mir das beste Setup auch nichts. Bei einem Test alleine fehlt einfach der Vergleich, um zu wissen, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen.

Im Moment sind wir alle einfach ratlos. Ich habe mit meinem Ingenieur wirklich viel probiert, aber besser ist es eben nicht geworden. Hoffentlich findet sich bis Pau wirklich eine Lösung. Denn wenn uns die Formula Master nicht entgegen kommt und eine Lösung in Bezug auf die Motoren liefert, dann wird die Teilnahme für uns eigentlich sinnlos. Unser Teamchef hat schon so viele Jahre Erfahrung im Motorsport. Er war in der Formel 1, Formel 3, Formel 3000 und einigen weiteren Serien und wenn er schon zu grübeln beginnt, dann sieht man, dass die Situation nicht gerade rosig ist. Sollte der Motor auf dem Prüfstand wirklich einen Leistungsmangel aufweisen und nichts passieren, dann könnte die Konsequenz daraus durchaus unerfreulich sein. Hoffen wir das Beste.