Oriol Servia ersetzt an diesem Wochenende beim IndyCar-Finale in Sonoma Justin Wilson, der am Dienstag in Folge schwerer Verletzungen, die er beim letzten Saisonlauf in Pocono durch ein Teil eines anderen Autos, das ihn am Kopf getroffen hatte, erlitten hat, verstorben ist. Servia war ein enger Freund Wilsons und wurde von dessen Familie ausgewählt, um den Wagen mit der #25 von Andretti Autosport zu fahren.

"Justin war ein echter Racer und ein Verfechter unseres Sports", erklärt Teambesitzer Michael Andretti. "Wir werden Justin und seine Familie an diesem Wochenende in unseren Herzen haben, indem wir ihn ehren, so wie er es von uns wollen würden, mit dem, was er liebte - Racing."

Nach Unfall: Servia übernimmt Wilsons Auto, Foto: IndyCar
Nach Unfall: Servia übernimmt Wilsons Auto, Foto: IndyCar

Servia schwärmt von Wilson

Für Servia ist der Einsatz naturgemäß keine einfache Situation. "Ich kenne und bin mit Justin mehr als zehn Jahre lang Rennen gefahren", sagt der Spanier, der in dieser Saison nur beim Indy 500 antrat. "Ich habe einen enormen Respekt vor ihm als ein Racer, aber seine Eigenschaften als Mensch waren definitiv eine Inspiration für jeden, der ihn jemals getroffen hat.

Der 41-Jährige weiter: "Ich spüre, dass er eine dieser Seelen war, die deutlich weiterentwickelter war als der Rest von uns - das ist etwas, das man sofort beim ersten Austausch mit ihm fühlen konnte. Er wird sehr vermisst werden und wir werden versuchen, seinem Geist nachzueifern. Ich bin geehrt und emotional angesichts der Möglichkeit, seinen Wagen an diesem Wochenende zu fahren."

Honda spendet für Wilsons Familie

Der japanische Motorenhersteller Honda hat indessen bekanntgegeben, dass für jede Runde, die ein Honda-Pilot am Sonntag in Sonoma absolviert, 50 Dollar an den Fonds, der für Wilsons beide junge Töchter sowie seine Frau Julia eingerichtet wurde, gespendet werden. Insgesamt können dadurch bis zu 55.000 Dollar zusammenkommen.

Titelentscheidung: Vorteil Montoya

Überschattet durch den tragischen Tod Wilsons wird, dass am Wochenende die Meisterschaftsentscheidung in der IndyCar Series fällt. Die besten Chancen auf den Titel hat Juan Pablo Montoya. Der Ex-Formel-1-Pilot führt 34 Punkt vor Graham Rahal und 47 vor Scott Dixon. Da der Sieger beim Finale jedoch 100 Zähler erhält, haben auch noch Will Power, Helio Castroneves und Josef Newcarden theoretische Chancen. Montoya gewann bereits 1999 die ChampCar-Meisterschaft.