Bei bestem Sommerwetter holte der Schweizer Schlosser nicht nur den Sieg mit seinem Ersatzbeifahrer, sondern sicherte sich auch vorzeitig den Titel in dieser Klasse mit Adolf Hänni. Der fuhr mit Schlosser zusammen mehr als 50% der gesammelten Punkte ein, war aber am Wochenende in Rijeka bei der Superside-Weltmeisterschaft im Einsatz. Für Markus Schlosser war es der siebte Sieg im siebten Rennen.

Es war einmal mehr ein perfektes Wochenende für Markus Schlosser. Gemeinsam mit seinem Ersatzbeifahrer Thomas Hofer holte er sich die Poleposition und den Sieg in Assen. Lediglich die schnellste Rennrunde konnte das Team nicht für sich verbuchen. Die ging dieses Mal an die "Zweiten". Kurt Hock/Enrico Becker hatten das Rennen von Rang zwei aus aufnehmen können, waren zweite in selbigem geworden und stehen vorzeitig schon als Vize-Meister der Klasse IDM Sidecar fest.

Schlosser hatte den besten Start erwischt und war vor dem Wiener Brüderpaar Michael und Bernd Grabmüller in die erste Kurve eingebogen. Diese Führung gab der Schweizer nie wieder her. Hinter den Grabmüllers waren Hock/Becker zunächst gefangen. Aber sie fackelten nicht lang und schon in der dritten Runde überholte man die Österreicher.

Hock/Becker starteten nun die Jagd auf Schlosser. Einige Runden lang konnte man schnellere Zeiten fahren, als der Führende. Aber der zum dritten Mal deutscher Meister gewordene Schlosser witterte den Braten, zog wieder am Hahn und machte sich aus dem Staub. Am Ende gewann man mit rund zehn Sekunden Vorsprung. "Das sieht für euch alle da draußen immer aus als wäre es einfach, aber ich muss auch arbeiten", sagte Markus Schlosser nach dem siebten Sieg im siebten Rennen. "Klar, mit dem Thomas klappt noch nicht alles, aber er ist dennoch sehr gut. Und ich musste schauen, dass der Kurt mir nicht zu nahe kommt, denn ich wollte ihn nicht unbedingt so nahe bei mir haben. Weil sonst kann er auf einmal, wenn wir einen Fehler machen, hinten dran sein oder gar vorbei gehen. Der Thomas muss noch ein paar Sachen lernen, dass ist so. Aber was kommt, das kommt sehr gut. Und besonders ist ja auch noch, dass er heute Geburtstag hat."

Kurt Hock erkannte die Leistung des frisch gebackenen Titelträgers und Rennsiegers Schlosser neidlos an. "Wir haben uns Mühe gegeben und ich will ja auch mal wieder gewinnen. Als uns Markus dann aber formatfüllend im Spiegel gesehen hat, dann hat er sich aus dem Staub gemacht. Das war ganz sicher so. Im Moment ist er einfach zu schnell für mich. Aber das macht auch nichts, denn es kommt ja auch noch nächstes Jahr", prophezeite Hock, der sich mit Becker heute auch den Vize-Meistertitel sicherte. "Zum Start kann ich noch sagen, es war wirklich sehr diszipliniert", lobte er seine Kontrahenten, fügte aber an, dass seine "Disziplinierung aber auch ordentlich gekostet hat. Ich war nach den ersten paar Kurven nur Vierter und hatte dann etwas zu tun, mich da wieder vorbei zu mogeln." Gegen Rennende habe er mit rutschenden Reifen zu kämpfen gehabt und sich dann auf den sicheren zweiten Rang besonnen. Der Highspeed-Kurs von Assen sei einfach Reifenmordend, sagte Hock weiter.

Den dritten Platz brachten die Grabmüllers nach Hause. Auch wenn es im letzten Renndrittel Schwierigkeiten gab. "Es war sehr schwer dann, weil sich die Gänge nicht mehr richtig einlegen ließen und wir hart zu kämpfen hatten", erklärte Co-Pilot Bernd Grabmüller nachdem man Rang drei hatte nach Hause bringen können.

Besonders hervorzuheben gilt es, dass das Rennen der IDM Sidecar auf dem TT-Circuit in Assen ein geschichtsträchtiges war. Es gab weder einen technischen Defekt, noch Unfall oder Ausfall. Alle 16 gestarteten Gespanne sahen die Zielflagge.

In Hockenheim stehen dann also Meister und Vize schon fest. Spannend wird es aber noch einmal um Rang drei der Gesamtwertung. Wolfram Centner/Andy Wolfram sicherten sich zum fünften Mal in Folge die Punkte für Rang vier, auch wenn sie als Fünfte abgewunken worden waren. Die britischen Gastfahrer Beb Holland/Ricky-Lee Stevens, die zum ersten Mal in Assen fuhren, wurden im Rennen Vierte.