Die Siege in den beiden Rennen der IDM SUPERBIKE auf dem TT Circuit Assen (23. August 2009) gingen an den Tschechen Matej Smrz und den Österreicher Martin Bauer. Mit den Plätzen fünf im ersten Lauf und drei im zweiten Lauf sicherte sich der Franke Jörg Teuchert (Yamaha) vor 10.200 Zuschauern vorzeitig den Meistertitel in der IDM SUPERBIKE. Gaststarter Matej Smrz (Honda) gewann das erste Rennen vor den Österreichern Martin Bauer (Honda) und Andreas Meklau (Suzuki). Das zweite Rennen machten die beiden Österreicher unter sich aus - Bauer siegte vor Meklau. Teuchert wurde Dritter.

Beim Zeittraining meldete sich Titelverteidiger Martin Bauer nach langer Verletzung mit der Pole Position in einer Zeit von 1:40,726 min. beeindruckend zurück. Nur 0,066 Sekunden dahinter überraschte der Tscheche Matej Smrz bei seinem ersten IDM SUPERBIKE-Einsatz mit dem zweiten Rang. Die restlichen beiden Plätze in der ersten Startreihe gingen an Andreas Meklau (Suzuki) und Jörg Teuchert (Yamaha).

Lauf 1:

Nachdem Jörg Teuchert und Martin Bauer einen Granatenstart erwischten, setzte sich Martin Bauer in altbekannter Manier vom Pulk ab und suchte sein Heil in der Flucht. Bis auf 1,7 Sekunden kam der Österreicher davon, dann nahm Matej Smrz die Verfolgung auf. Der 24-jährige Honda-Pilot aus Tschechien wurde erst vor dem Rennwochenende vom Inghart Racing-Team verpflichtet. In der siebenten Runde war der Tscheche dran, in der neunten ging er erstmals vorbei. Smrz und Bauer wechselten mehrfach die Positionen, setzten sich aber trotzdem vom Rest des Pulks bis zu 8 Sekunden ab.

Dann bekam Bauer Schwierigkeiten. "Ich hatte mit mehr Problemen zu kämpfen, als befürchtet. Meine Hand war das kleinste Handicap. Ab Rennmitte hatte ich mein ganzes Kühlwasser wieder verloren. Das hat in mir böse Erinnerungen geweckt. Da habe ich lieber etwas Speed raus genommen", erinnerte der zweifache Meister von 2007 und 2008 an seinen schlimmen Sturz von Oschersleben. Martin Bauer rettete Rang zwei und 25 Punkte ins Ziel.

Gaststarter Matej Smrz fuhr zu seinem ersten IDM SUPERBIKE-Sieg. "Das Rennen war ganz gut. Ich hatte ein paar Probleme mit dem Hinterrad. In den Trainings haben wir verschiedene Reifen probiert, ich habe ja als Fahrer aus der Supersport WM keine Erfahrungen mit Slicks. Es war dann ein sehr schöner Kampf mit Martin. Am Ende war es toll hier zu gewinnen.", freute sich der Tscheche nach dem Rennen.

Meklau hatte den Kampf in der Verfolgergruppe gegen Jörg Teuchert und den Niederländer Raymond Schouten gewonnen und sich auf die Jagd nach Bauer und Smrz gemacht. Es reichte am Ende nicht mehr ganz, aber Rang drei kam dabei heraus. "Mein Start war so la la. Dann habe ich mit Stefan Nebel gekämpft und Zeit verloren. Am Ende kam ich den Führenden immer näher. Das Renn-Setup meiner Suzuki war perfekt.", so Meklau im Ziel.

Hinter dem Niederländer Raymond Schouten holte Jörg Teuchert Rang fünf. Aber Teuchert war nach dem Rennen unzufrieden. "Das war kein gutes Rennen. Ich habe einfach keinen Grip gehabt. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als etwas zuzudrehen. Aber durch die Gaststarter kriege ich ja 16 Punkte." So fehlten Teuchert nur noch 8 Punkte, um den Titel vorzeitig perfekt zu machen. Einziger Gegner mit theoretischen Chancen blieb KTM-Pilot Stefan Nebel (9. im Rennen). Eine starke Fahrt lieferte Ducati-Pilot Dario Giuseppetti, der am Ende auf Rang sechs landete. "Eine Runde mehr, dann hätte ich Teuchert gehabt.", sagte der Berliner im Ziel.

Lauf 2:

Rennen zwei am Nachmittag wurde für Jörg Teuchert die Fahrt zu seinem vierten deutschen Meistertitel. Obwohl er das Rennen nicht gewinnen konnte, brachte der dritte Rang doppelt so viele Punkte ein, wie er noch zum Titelgewinn brauchte. Nach den Meistertiteln in der IDM Supersport 1997 und 1998 hatte Teuchert im Jahr 2000 den Weltmeistertitel der Supersport-Klasse gewonnen. 2006 gelang ihm der Gewinn der IDM SUPERBIKE. Nun also ein weiterer Titel für den Franken.

"Natürlich hätte ich den Titelgewinn auch gern mit einem Rennsieg gekrönt. Ich war ja auch in der vorletzten Runde vorn und das war die Position, die ich haben wollte. Aber Martin ist wieder vorbei gegangen und dann hat mich auch der Andy noch geschnappt. Es war ein Super-Fight vom Anfang bis zum Ende.", so Jörg zu seinem Rennen. Danach bedankte er sich noch bei seinem Team und vor allem bei seiner Familie, die ihn sehr unterstützt haben.

Der Start des Nachmittagsrennens ging an Martin Bauer und Jörg Teuchert, die sich von den übrigen Piloten absetzten. Bis über 4 Sekunden betrug ihr Vorsprung. Dann setzte der Österreicher Andy Meklau zur Verfolgung an und holte die beiden tatsächlich noch ein. In der letzten Runde schnappte sich Meklau Teuchert und fuhr hinter Martin Bauer auf Rang zwei.

Martin Bauer nahm mit dem Sieg im zweiten Rennen die Maximalzahl von 50 Punkten mit nach Hause, denn Smrz erhielt im Vormittagslauf als Gaststarter keine Punkte. In der Pressekonferenz verteilte Martin Bauer fleißig Komplimente an seine beiden Gegner: "Zuerst mal Gratulation an Jörg. Er hat eine starke Saison hingelegt und ist überlegen Meister geworden. Da muss man nichts weiter sagen. Auch Respekt für den Andy. Ich glaube, wenn wir längere Renndistanzen hätten, würde uns der Bursche überrunden. Die beiden Jungs haben es mir wirklich nicht leicht gemacht, ich habe sie immer hinter mir gespürt."

Auch Meklau zollte als Zweiter seinen Konkurrenten Respekt: "Der Martin hat gezeigt, er ist wieder da - ist eine Macht. Dem Jörg kann man nur gratulieren, als neuer Meister. Der wird auch in Hockenheim noch einmal rein halten. Vielleicht bin ich da ja der lachende Dritte."

Hinter Bauer, Meklau und Teuchert holte sich Vormittagssieger Matej Smrz den vierten Rang vor dem KTM-Piloten Kai-Borre Andersen, dem Australier Gareth Jones (Yamaha), dem Niederländer Raymond Schouten (Yamaha) und Stefan Nebel (KTM).

In der Meisterschaft ist Teuchert mit 248 Punkten am Ziel. Auf dem zweiten Rang liegt Stefan Nebel mit 175 Zählern vor BMW-Pilot Werner Daemen (150), dem Ungarn Gabor Rizmayer (Suzuki/149), Arne Tode (Honda/141) und Dario Giuseppetti (Ducati/118).

In der Markenmeisterschaft hat Martin Bauers Rückkehr Honda eine Menge Punkte eingebracht und damit wieder Boden gut gemacht. Yamaha führt jetzt mit 360 Punkten vor Honda (303), KTM (247) und BMW (236).