Der Argentinier Franco Colapinto hat das Sprintrennen der Formel 3 für sich entscheiden können. Der Williams-Junior blieb trotz zwischendurch starkem Regenfall auf den Trocken-Reifen und wählte damit die richtige Strategie. Anders erging es dem Deutschen Oliver Goethe, der sich für einen Reifenwechsel entschied und dadurch fünf Plätze verlor. Sophia Flörsch konnte erneut im Regen überzeugen und machte neun Plätze gut. Red-Bull-Junior Sebastian Montoya verlor nach einer Kollision mit Taylor Barnard beim Safety-Car-Restart seine Führung unglücklich.

Silverstone-Wetter verzögert den Start

Schon vor dem Start sorgte das oft unvorhersehbare Wetter in Silverstone für Probleme. Pünktlich zum Rennstart öffnete sich die Wolkendecke und der erste kleine Schauer fiel auf die Traditionsstrecke. Das Problem: An den Boliden waren bereits die Trocken-Reifen montiert. Die Rennleitung entschied sich, die Start-Prozedur um zehn Minuten zu verschieben, damit die Teams auf Regenreifen wechseln konnten. Der Schauer war allerdings nur von kurzer Dauer, kein Team machte von dem Reifenwechsel Gebrauch und der Start fand bei trockenen Bedingungen statt. Allerdings sollte der Regen im weiteren Verlauf des Rennens noch einmal eine wichtige Rolle spielen.

Safety-Car startet die Reifen-Lotterie

Der Start verlief zum Großteil ohne Probleme oder Zwischenfälle. An der Spitze kam Polesitter Sebastian Montoya gut weg und konnte seine Führung behaupten. Anders ging es seinem Konkurrenten in der ersten Startreihe. Jonny Edgar hatte von Anfang an große Probleme und fiel bis Runde 3 vom zweiten bis auf den achten Platz zurück.

Ab Runde 8 waren die ersten Regentropfen auf der Strecke zu erkennen und kurz nach der Deaktivierung des DRS entschied sich die Rennleitung, das Safety-Car auf die Strecke zu schicken - und das ohne einen Unfall als Auslöser. Die Rennleitung wollte sicherstellen, dass die Fahrer bei mittlerweile starken Regenfällen nicht von der Strecke abflogen und gefahrenlos ihre Reifen wechseln konnten. Jedoch machte nur die Hälfte der Teams davon Gebrauch, da der Schauer nicht von langer Dauer sein sollte. In Runde 12 kam das Safety-Car an die Box und gab den Showdown für die letzten sieben Runden wieder frei.

Barnard dreht Montoya am Restart

Direkt beim Restart verschätzte sich Taylor Barnard in der ersten Kurve und rammte den Führenden Montoya von der Strecke. Montoya fiel auf Platz 18 zurück, für Barnard war das Rennen mit einem Reifenschaden gelaufen und MP-Motorsport-Fahrer Franco Colapinto übernahm die Führung. Kurzfristig schien der Wechsel auf die Regen-Reifen die richtige Wahl zu sein, doch sobald der Regen stoppte, trocknete die Strecke schnell ab und die Piloten mit Trocken-Reifen waren sichtbar schneller unterwegs. Der Unterschied war so gravierend, dass nach 18 gefahrenen Runden in den Top-10 kein Fahrer mit Regen-Reifen vertreten war.

Colapinto fuhr in Folge der Restart-Kollision ungefährdet davon und baute bis zum Ende des Rennens seinen Vorsprung auf vier Sekunden aus. Hinter ihm kam der Gesamtführende Gabriel Bortoleto über die Ziellinie, wodurch der Brasilianer seinen Vorsprung in der Fahrerwertung vor Pepe Marti weiter ausbauen konnte. Letzterer war einer der zahlreichen Fahrer, die an die Box für Regen-Reifen gekommen waren. Christian Mansell komplettierte das Podium. Dino Beganovic machte im gesamten Fahrerfeld den größten Sprung nach vorne und fuhr nach seinem technischen Ausscheiden im Qualifying von P30 bis auf P13 vor.

Der Stand in der Meisterschaft:

Gabriel Bortoleto konnte mit P2 seinen Vorsprung in der Fahrerwertung weiter ausbauen und hat nun 120 Punkte auf seinem Konto. Josep María Martí bleibt mit 76 Punkten Zweiter, einen Punkt vor Dino Beganovic, und Zak O'Sullivan bleibt mit 73 Punkten Vierter. Gabriele Minì klettert mit 71 Punkten auf den fünften Platz.

In der Teamwertung führt PREMA Racing immer noch das Feld an, aber Trident hat den Rückstand aufgeholt und liegt nun mit 213 zu 186 Punkten dahinter. Hitech Pulse-Eight sind weiterhin Dritte in der Rangliste, jetzt mit 137 Punkten.