PREMA-Pilot Frederik Vesti konnte den Regen-Sprint von Silverstone souverän und mit großem Abstand für sich entscheiden. Der Däne, der von der Pole Position gestartet war, hielt sich aus dem Chaos hinter ihm weitestgehend heraus und ließ im gesamten Rennen keinen Zweifel an seinem Sieg aufkommen. Jack Doohan und Oliver Bearman lieferten sich im Regen von Silverstone einen sehenswerten Kampf bis kurz vor Schluss.

Rennstart hinter dem Safety-Car

Zwischen dem dritten Freien Training der Formel 1 und dem Sprintrennen der Formel 2 nahm der Regen rund um die Strecke noch einmal stark zu. Zu Rennbeginn hatte der Regen zwar bereits aufgehört, doch es befand sich noch so viel stehendes Wasser auf der Strecke, dass die Formationsrunde hinter dem Safety-Car ausgetragen werden musste. Die Rennleitung wollte dadurch beurteilen, ob ein rollender oder stehender Start das Rennen einleiten soll. Nach drei Formationsrunden entschied man sich, vor allem aufgrund der starken Gischt, für einen rollenden Rennstart.

Dieser verlief hinter Polesitter Frederik Vesti zunächst ohne Zwischenfälle. Doch bereits in Kurve 2 wurde Ayumu Iwasa auffällig langsam. Der Red-Bull-Junior hatte ein Problem mit seiner Bremsflüssigkeit und musste vorsichtig zurück an seine Box fahren. Auf dem Weg dahin irritierte er Trident-Pilot Clement Novalak und der Franzose kollidierte daraufhin mit Brad Benavides. Der US-Amerikaner landete nach einem Dreher in der Bande und für den PHM-Piloten war das Rennen damit vorbei. Iwasa hingegen konnte sich an die Box retten und nach langwierigen Reparaturarbeiten wurde der Japaner wieder auf die Strecke gelassen. Für den weiteren Rennverlauf spielte er allerdings keine Rolle mehr. Durch die Kollision wurde Bernd Mayländer erneut auf die Strecke beordert.

Nach Restart: Doohan und Bearman kämpfen bis zum Schluss

Nach dem erneuten Restart in Runde 3 war Vesti weiterhin ungefährdet an der Spitze. Das Spektakel spielte sich hinter dem Dänen ab. Nachdem Oliver Bearman bei seinem Heim Grand Prix sich von P5 bereits auf P2 vorgearbeitet hatte, machte er sich das gute Ergebnis mit einer 360-Grad-Drehung am Ausgang der Club-Kurve wieder zu Nichte und fiel wieder auf seine ursprüngliche Startposition zurück. In der Zwischenzeit schnappte sich Theo Pourchaire den zweiten Platz von Isak Hadjar, der die Pace vom Führenden Vesti nicht mitgehen konnte.

Durch seinen Dreher landete Bearman in einem Duell mit Alpine-Junior Jack Doohan, welches sich bis zum Ende des Rennens ziehen sollte. Mehrmals gingen die beiden Piloten Rad an Rad in eine Kurve und genau so oft beschwerte sich Doohan am Funk über die Verteidigungstaktiken des PREMA-Piloten. Dieser blieb jedoch, trotz grenzwertigen Manövern, vorerst ohne Strafe. Doohan ließ allerdings nicht locker und zwang Bearman schlussendlich in Runde 18 in einen Fehler in der Vale-Kurve. Der Brite überschoss die Kurve, landete im Kies und musste dabei zusehen, wie Doohan in die Ferne fuhr und zum Abschied provokant in seine Richtung winkte.

An der Spitze konnte dem Gesamtführenden Vesti niemand mehr gefährlich werden und der PREMA-Pilot fuhr mit über 13 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Dahinter kam, ebenso ungefährdet, Sauber-Junior Theo Pourchaire ins Ziel. Nach seinem harten Duell konnte sich Jack Doohan den letzten Podestplatz erkämpfen.

Der Stand in der Meisterschaft:

Durch seinen Sprintsieg konnte Vesti seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen und liegt mit 135 Punkten mittlerweile 21 Punkte vor seinem ersten Verfolger Theo Pourchaire. Ayumu Iwasa bleibt trotz punkteloser Vorstellung mit 101 Punkten auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung.

In der Teamwertung führt weiterhin kein Weg an PREMA vorbei und das italienische Team vergrößert seinen Vorsprung auf Verfolger ART auf 45 Punkte. Mit 138 Punkten bleibt DAMS das drittstärkste Team im Feld.