Die Red-Bull-Piloten waren sich nach den Freitagstrainings in Istanbul nicht ganz so sicher, ob der F-Kanal wirklich die erhofften Zugewinne gebracht hatte und beide wollten noch auf weitere Analysen warten. Teamchef Christian Horner zeigte sich schon vor den Analysen optimistisch und wollte nicht ausschließen, dass das System den Rest des Wochenendes auf dem Auto bleiben könnte. Denn er hatte den Auftakt damit recht vielversprechend gefunden. "Das Wichtigste ist, dass wir vor dem Rest sind und McLaren und der MercedesMotor scheinen hier sehr stark zu sein - vor allem im letzten Sektor den Hügel hinauf", sagte er.

Deswegen werde Red Bull auch nichts als gegeben annehmen, vor allem nicht, dass man das stärkste Team ist, meinte Horner. "Der F-Kanal scheint recht gut zu arbeiten. Es scheint das zu bestätigen, was wir im Windkanal und bei den Simulationen gesehen haben, wir haben heute also viele Daten zur Analyse. Dann werden wir die Entscheidung treffen, ob es zu früh für einen Renneinsatz hier ist. Wir haben viele wertvolle Daten, um entweder hier damit zu fahren oder ihn für Montreal zu verbessern", erklärte Horner. Dass es überhaupt schon so gut lief, machte er an einer starken Leistung seines Teams fest, denn McLaren hatte rund acht Monate für die Entwicklung gebraucht, Red Bull viel weniger Zeit.

"Jetzt müssen wir die Vor- und Nachteile abwägen und unsere Leute haben da viele Daten, die sie heute Abend durchsehen müssen. Danach werden wir entscheiden, ob wir hier damit fahren oder warten", legte er die Entscheidung in die Hände der Ingenieure. Auch die Fahrer hatten zugestimmt, dass alles von der Analyse abhängen wird. Mark Webber und Sebastian Vettel waren zufrieden gewesen, konnten aber nicht einschätzen, ob auch alles wie gewünscht funktionierte.