Viele Fahrer und Teams schauten sich einen Großteil des 2. Freien Trainings aus der Box an. Auch Timo Glock kam erst zum Ende der Session zum Fahren, allerdings aus anderen Gründen: "Für uns war das auf keinen Fall sinnlos", betont der Virgin-Pilot. Während seine Kollegen absichtlich warteten, um bessere Streckenbedingungen zu haben, stand Glock mit einem Getriebeproblem in der Box.

Defektteufel im Getriebe

"Wir hatten heute Morgen schon wieder ein Getriebeproblem, das sich in die zweite Session gezogen hat", erklärte er. "Die Getriebetemperatur geht ein bisschen zu hoch, wir denken aber, dass wir wissen aus welchen Gründen. Wir müssen es nur in den Griff bekommen. Das ist das Hauptproblem." Sollte das nicht klappen, wird es erneut nichts mit einer Zielankunft. "Wenn wir es nicht hinbekommen, können wir das Rennen definitiv nicht zu Ende fahren."

Ein ähnliches Schicksal könnte Virgin ohnehin drohen: Der Tank des VR-01 ist zu klein. "Es sind nur ein paar Liter", verriet Glock gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Das Problem ist: Wir können das Rennen ohne Probleme beenden, ohne dass wir fünf Runden vor Schluss wegen Spritmangel ausrollen, aber wir müssen beim Motor dann ein paar Runden zu mager fahren, die uns den Motor ruinieren." Jedem Fahrer stehen für die gesamte Saison nur acht Motoren zur Verfügung. "Deswegen haben wir uns dazu entschieden, den Tank leicht zu vergrößern. Das ist ärgerlich, aber wieso das passiert ist, müsst ihr das Team fragen."

Rückschlag statt Fortschritt

Der Virgin Bolide schlittert von einem Problem ins nächste., Foto: Sutton
Der Virgin Bolide schlittert von einem Problem ins nächste., Foto: Sutton

Vorerst wirft es Virgin zurück. "Wir hatten für Australien und Malaysia kleine Updates geplant, die jetzt leider nicht kommen." Glock hofft, dass er in Barcelona ein verbessertes Auto erhält. "Das nagt schon ein bisschen an mir, weil ich will ja fahren, um Informationen zu sammeln. Aber es geht nicht immer und dann muss man sich gedulden. Wenn es in den nächsten Rennen immer so weiter geht, werde ich sicher immer ungeduldiger." Schon jetzt spürt er das langsam. "Wenn wir die Probleme nicht in den Griff bekommen, sehr ihr mich bald richtig ungeduldig."

Ein Regenrennen würde an den Problemen nichts verändern. "Der Rückstand ist auch im Regen vorhanden, unser Auto fährt dann nicht auf einmal vier Sekunden schneller", betont Glock. Wenigstens spürte er ein paar Fortschritte. "In den paar Runden, die wir gefahren sind, haben wir einige Setupänderungen ausprobiert und da hat sich das Auto besser angefühlt." Für den Moment bäckt Glock kleinere Brötchen: "Ich hoffe, dass wir wenigstens mal einen problemlosen Samstagvormittag erleben. Damit wir gut trainieren können."