Red Bull betont, dass es keine Probleme mit der Spritmenge gab, Foto: Sutton
Red Bull betont, dass es keine Probleme mit der Spritmenge gab, Foto: Sutton

Es war ein wenig verwunderlich, als nach dem Rennen in Bahrain Stimmen auftauchten, die meinten, Sebastian Vettel wäre kurz nach dem Zieleinlauf das Benzin ausgegangen. Der Deutsche selbst betonte, dass er das Auto nur gleich abgestellt hatte, damit nicht noch mehr am offensichtlich kränkelnden Motor kaputtgeht. Die AS bestand am Montag danach dennoch darauf, das frühe Abstellen des Autos habe am Sprit gelegen. Im Laufe der Woche meldete sich dann noch Ron Dennis zu Wort, der laut Express bei der Präsentation des McLaren MP4-12c ebenfalls fehlenden Sprit bei Vettel vermutete.

Er spekulierte sogar, dass der Tank des Autos aufgrund der immer wieder an die Grenze gehenden Designs von Adrian Newey zu klein sein könnte oder dass der Renault-Motor mehr verbraucht als gedacht. Nach seiner Ansicht lag der plötzliche Geschwindigkeitsverlust darin, dass die elektronische Kontrolleinheit (ECU) auf ein konservativeres Programm geschaltet hat, um so Benzin zu sparen.

Der Motor klang nicht gut

Diese Aussagen wurden natürlich vielerorts als gefundenes Fressen aufgegriffen. Allerdings gilt es einige Dinge zu bedenken. Erstens klang der Motor Vettels ab dem Zeitpunkt des berichteten Problems überhaupt nicht mehr rund und so etwas lässt sich mit Benzinmangel oder einem benzinsparenden Motorprogramm nicht erklären. Und wenn ein Fahrer mit etwas Panik in der Stimme "Loss of power, loss of power" an die Box funkt, dann wird das schon einen Grund haben. Hätte nur die Elektronik umgeschaltet, müssten er oder zumindest der Kommandostand das wissen und der Funkverkehr hätte in weiterer Folge nicht von Problemen gehandelt.

Als Vettel dann am Ende zulegen konnte, sah Dennis das als Zeichen dafür, dass der Deutsche genug Benzin gespart hatte, um noch einmal anzugreifen und so die Mercedes hinter sich zu halten. Nun, der Motor klang immer noch schauderhaft. Hatte Vettel bis dahin vielleicht einfach nur die Reifen geschont und konnte deswegen aggressiver durch die Kurven fahren? Seine Kurvengeschwindigkeiten waren jedenfalls außergewöhnlich gut, während er auf den Geraden für alle optisch erkennbar nach wie vor viel an Boden verlor. Mit auf einmal wieder genügend Benzin an Bord hätte das sicher anders ausgesehen.

Die Zündkerze

Um sicherzugehen, fragt man am einfachsten beim Team selbst nach und von dort kam gegenüber Motorsport-Magazin.com die klare Ansage, dass es nicht stimmt, dass das Benzin gegen Rennende knapp geworden oder gar ausgegangen sei. "Christian Horner sagt weiter, dass es ein Problem mit der Zündkerze war", betonte eine Sprecherin des Teams. Es habe kein Problem mit dem Benzin gegeben, es lag an der Zündkerze, wiederholte sie noch einmal. Das deckt sich auch einigermaßen mit der Aussage von Renault-Motorchef Rob White, der im Express meinte: "Die Analyse, um den Grund für Vettels Motorproblem zu identifizieren, dauert an. Das Problem wurde bei einer Zündkerze gefunden, aber wir haben keinen Grund einen Defekt an der Komponente selbst zu vermuten."