Ganz hatte er das gesteckte Ziel einer Verbesserung um fünf Sekunden an einem Tag nicht erreicht, dennoch war Bruno Senna nach dem Qualifying durchaus zufrieden - ohne Zuverlässigkeitsprobleme war man bei HRT Hispania wieder ein paar Schritte weitergekommen.

Fünf Sekunden wolltest Du schneller sein als gestern, knapp vier waren es - trotzdem okay?
Bruno Senna: Das Auto war jetzt im Qualifying auch unheimlich schwer zu fahren. Wir haben heute zwischen dem freien Training und dem Qualifying zum ersten Mal etwas am Setup geändert - und das ging ein bisschen schief. Heute früh hatte ich so extremes Untersteuern, dass ich kaum um die Ecken gekommen bin, wir haben dann die Gewichtsverteilung verändert, mehr Frontflügel gegeben - aber alles zusammen war das zuviel. Jetzt hatte ich so extremes Übersteuern, dass ich das Auto gerade auf den Bodenwellen kaum kontrollieren konnte, das Heck ist ständig ausgebrochen. Aber das passiert halt, wenn man keinerlei Erfahrungswerte hat, dann fällt man von einem Extrem ins andere...

Auch mit anderen Dingen hattet ihr noch Spielraum...
Bruno Senna: Stimmt, wir hatten auch noch immer relativ viel Benzin an Bord, haben zum Schluss keinen neuen Reifensatz mehr genommen - es geht eben einfach nur darum, Basiswerte zu bekommen, Erfahrungen zu sammeln. Es gibt noch so vieles, wo noch unglaublich viel Verbesserungspotenzial drin liegt, vor allem auch im Elektronikbereich. Das Ansprechverhalten des Gaspedals ist zum Beispiel schon viel besser als gestern, aber immer noch nicht hundertprozentig gut. Vieles muss da einfach nach dem Prinzip trial und error laufen.

Was ist dann das Fazit bis jetzt?
Bruno Senna: Vom maximalen Ausnutzen des Potenzials waren wir immer noch weit entfernt, aber insgesamt war das für die Bedingungen, unter denen wir angetreten sind, wirklich ein guter Job vom ganzen Team, ein echter Sieg, auch, dass wir am Ende noch beide Autos auf die Strecke gebracht haben. Es ist nicht einfach, unter den Bedingungen eines Rennwochenendes den ersten Test zu fahren. Aber morgen wird das Auto für das Rennen schon wieder ein bisschen besser sein, ich glaube, es ist recht zuverlässig, unser Ziel kann es nur sein, anzukommen, so viele Kilometer wie möglich zu fahren und Schritt für Schritt dazu zu lernen.