Am Mittwoch steigt Nico Hülkenberg das erste Mal nach dem Rollout vergangene Woche in England in sein neues Arbeitsgerät. Die Zeiten seines Teamkollegen Rubens Barrrichello hat der Deutsche zwar verfolgt, aber ihm fällt es schwer diese einzuschätzen. "Es ist schwer Ziele zu formulieren, weil ich noch nicht weiß, wo wir zur Konkurrenz stehen. Es ist schwer etwas herauszulesen", erklärte der Williams-Pilot.

"Die letzten Jahre konnte man sagen, die Autos fahren zwischen 30 bis 60 Kilogramm, jetzt hat man die Spanne von 30 bis 150 Kilogramm. Man tappt deshalb ein bisschen im Dunkeln", so Hülkenberg. Hingegen klar sind die Ziele des Deutschen für den morgigen Testtag. "Ich will einen guten Job machen, soviel fahren wie möglich, ein gutes Gefühl für das Auto entwickeln und unsere Liste abarbeiten", verriet Hülkenberg. Dabei gibt er zu, dass er neidisch auf Piloten wie Heikki Kovalainen ist, der vor seinem Renneinsatz als Testfahrer Kilometer sammeln konnte.

Theorie kann Testfahrt nicht ersetzen

"Ich bin schon neidisch, aber damit brauche ich mich nicht befassen, denn das Reglement lässt nichts anderes zu. Man kann Testfahrten nicht mit Theorie ausgleichen. Man kann sich zwar im Simulator vorbereiten, stundenlang mit den Ingenieuren sprechen, aber die Erfahrung, die man bei einem Test im Auto sammelt, kann man nicht theoretisch pauken", betonte der Williams-Pilot. Hülkenberg, der früher in der GP2 fuhr, muss noch einiges lernen. Vor allem auch die große Aufmerksamkeit der Medien ist für den Deutschen neu. "Das Interesse der Medien ist enorm. Ich versuche meinen Kopf einzuschalten und so gut wie möglich zu antworten. Es gibt aber keine Vorgaben", sagte Hülkenberg.

Dass die Medien vor allem über Michael Schumacher berichten, ist für ihn verständlich. "Klar wird darüber berichtet, wenn ein siebenfacher Champion zurückkehrt. Ich habe damit kein Problem. Früher war Schumacher für mich ein Idol, jetzt ist er ein Gegner wie jeder andere", erklärte der Deutsche. Mit Willi Weber hat Hülkenberg denselben Manager wie Schumacher. Kein Problem für den F1-Newcomer. "Willi hat genug Zeit für mich. Es gibt keinen Neid oder Probleme", verriet Hülkenberg.