"Vielleicht sehen wir die beste Show, die es je in der Formel 1 gab. Die Autos sollten Evolutionen sein und damit hoffentlich besser und viel enger beisammen", meinte Lewis Hamilton am Dienstagabend nach seiner Testfahrt in Valencia. Der Brite war überzeugt, dass die Saison 2010 den Fans einiges bieten und spannend sein wird. "Wir haben Michael Schumacher hier, wir haben vier Weltmeister, keine riesigen Regeländerungen, die Autos sind besser als letztes Jahr, es sollte toll werden", sagte er.

Obwohl er Michael Schumacher am Montag nicht beim Testen zugesehen hatte, hatte er bereits vom guten Auftritt des Deutschen gehört und war überzeugt, dass er sehr schnell sein wird. "Zweifelsohne wird es viel Spaß machen, gegen ihn zu fahren. Wenn ein Michael Schumacher, ein siebenfacher Weltmeister, in deinem Rückspiegel ist, dann ist das eine große Sache. Ich fühle mich sehr privilegiert, gegen ihn fahren zu können." Ein anderer Konkurrent wird sein Teamkollege Jenson Button sein, der am Mittwoch in den McLaren steigt. Noch einmal musste Hamilton betonen, dass er sich mit seinem Landsmann bestens versteht.

Der tolle Button

"Die Atmosphäre und die Zusammenarbeit waren vom ersten Tag an gut. Er ist toll und entspannt, wir haben riesigen Respekt voreinander. Wir geben alles, um uns zu schlagen, aber wir pushen auch, um das Auto zu verbessern." Das scheint auch gelungen, doch neben gutem Fahrgefühl bot der MP4-25 bislang auch gute Zuverlässigkeit, wobei das eigentlich bei fast allen Teams der Fall war, wie die wenigen roten Flaggen bisher zeigen.

Eingehend beschäftigt hat sich Hamilton klarerweise auch mit den neuen Reifen und den zu erwartenden Benzinladungen. Dabei merkte er, dass das Auto auch mit vollem Tank gut unterwegs war, wollte das Verhalten der schmaleren Vorderreifen aber erst auf längeren Runs weiter studieren. Bislang hatte er jedenfalls keinen großen Unterschied gemerkt, die Vorderreifen seien vielleicht etwas schwächer und es gebe etwas mehr Untersteuern, aber sonst verhielten sie sich gleich, meinte er.

Qualifying-Reifen kein Problem

Gleiches galt für ihn, als er auf den Beschluss angesprochen wurde, dass die Top-Ten-Qualifyier in der kommenden Saison das Rennen mit dem Reifen starten müssen, auf dem sie ihre beste Zeit in Q3 gefahren haben. "Das macht für mich nicht wirklich einen Unterschied. Es passierte voriges Jahr einige Male, dass mir die Option-Reifen im Qualifying ausgegangen sind, also startete ich auf einem alten Reifensatz. Das wird nicht viel verändern." Kompliziert könnte es seiner Ansicht nach werden, wenn der Unterschied zwischen den Mischungen sehr groß ist, was aktuell aber nicht der Fall ist. "Der weichere Reifen gibt normalerweise früher nach, aber es gab voriges Jahr Zeiten, als ich auf einem gebrauchten Option-Reifen startete und alle Anderen auf einem Prime - und das schadete mir nicht. Ich denke nicht, dass wir da Probleme sehen werden."