Hans-Joachim Stuck hat Zeiten im Motorsport, und vor allem der Formel 1, erlebt, in denen der Tod ein ständiger Begleiter war, dementsprechend genau hat er auch die Entwicklung auf dem Sektor der Sicherheit mit verfolgt und kann ein positives Fazit darüber ziehen, wie das Thema in den vergangenen Jahren behandelt wurde.

"Wir mussten damals durchschnittlich einmal pro Jahr zu einer Beerdigung und mit Sicherheit einen hohen Tribut zollen, bis sich da nach und nach etwas geändert hat. Insofern hat sich der Motorsport absolut positiv entwickelt, sodass sich die junge Fahrergeneration nicht mehr allzu viel Gedanken machen muss. Wenn ich heute zu einem Rennen an den Nürburgring fahre, bin ich im Straßenverkehr jedenfalls weitaus öfter in Gefahr, als auf der Rennstrecke", sagte er.

Nie zufrieden sein

Dennoch betonte er, dass man mit dem Status quo nie zu hundert Prozent zufrieden sein darf, wobei er aber festhalten musste, dass sich in der Formel 1 ganze Heerscharen von Spezialisten mit den verschiedensten Sicherheitsbereichen beschäftigen; sei es im Bereich der Fahrzeuge, der Rennstrecken oder bei den Fahrern selbst. Es waren in der Vergangenheit auch die Fahrer, die zunächst darauf gedrängt haben, dass sich die Sicherheit verbessert. So erinnerte sich Stuck daran, als unter Federführung von Niki Lauda die Fahrergewerkschaft GPDA gegründet wurde.

"Damals haben wir Fahrer einen massiven Druck ausgeübt, sodass am Ende sehr viele wichtige Maßnahmen umgesetzt worden sind. Da hat es sogar Streiks gegeben. Man muss solche Entwicklungen immer auf Dauer betrachten, sie sind auch in der Formel 1 nicht von heute auf morgen entstanden", meinte Stuck.