Die einzigen Testfahrten des Monats in Jerez sind der Jugend vorbehalten: Drei Tage lang dürfen Fahrer ran, die an nicht mehr als zwei Rennwochenenden teilgenommen haben. Kein Wunder, dass das Testprogramm bei allen Teams ähnlich aussieht: Die Nachwuchspiloten sollen sich an das Arbeiten mit einem großen Formel-1-Team und das Fahren in einem F1-Boliden gewöhnen.

Etwas Arbeit müssen sie trotzdem verrichten. Die Regeländerungen für 2010 sind nicht ganz so vielfältig und umfangreich wie im letzten Winter, aber durch das Verbot von Tankstopps und die unweigerlich größeren Benzintanks gilt es, einige Dinge zu testen. McLaren schätzt sich dabei glücklich, auf die Erfahrung von Testfahrer Gary Paffett zurückzugreifen, der im Gegensatz zu den Rookies schon tausende Testkilometer absolviert hat - obwohl dies aufgrund des Testverbots schon einige Zeit zurückliegt.

Mehr Sprit im Tank

Trotzdem weiß er genau, wie man die Spritmengen von 2010 in einem 2009er Auto simulieren kann: "Wir geben mehr Ballast ins Auto", sagt er. "Genauso viel Ballast wie wir Benzin simulieren möchten." So komme man so nah wie möglich an das Gefühl des nächsten Jahres heran. "Es wird nie komplett richtig sein, weil der Radstand nächstes Jahr anders sein wird, aber man erhält zumindest einen Vorgeschmack auf den Reifenverschleiß und den Einfluss auf das Auto durch das höhere Gewicht."

Aber auch diese Daten sind mit Vorsicht zu genießen: "Im nächsten Jahr gibt es neue Reifen", verriet er Autosport. Die stehen den Teams aber noch nicht zur Verfügung. "Die Tanks sind auch noch nicht groß genug, um den ganzen Sprit einzufüllen." Es gilt also noch einige Variablen zu berücksichtigen. "Jeder versucht so nah wie möglich heranzukommen, um zu sehen, wie der Reifenverschleiß sein wird und wie sich die Balance verändert." Endgültige Antworten gibt es allerdings erst mit dem neuen Auto Anfang 2010.