Immer wieder Brawn GP und Jenson Button. Auch sintflutartige Regenfälle, ein chaotischer Rennverlauf und ein vorzeitiger Abbruch konnten das britische Duo nicht am zweiten Saisonsieg hindern. Während Ferrari und McLaren sich selbst ausschalteten, fuhren zwei Deutsche aufs Podest.

Der Mann des Rennens

Jenson Button mag gewonnen haben, aber Timo Glock zeigte die taktische Meisterleistung des Rennens. Im Gegensatz zur Konkurrenz schien er immer die richtigen Trocken-, Regen- oder Intermediate-Reifen zu haben. "Er hat das Wetter beobachtet und selbst Entscheidungen getroffen", lobte Christian Danner. "Du darfst das Denken im Auto nicht einstellen!"

Der Fehler des Rennens

Das Rennen endete vorzeitig ohne Zieldurchfahrt., Foto: Sutton
Das Rennen endete vorzeitig ohne Zieldurchfahrt., Foto: Sutton

Nicht so weit her war es mit dem taktischen Denken bei Ferrari. Im Qualifying schied Felipe Massa früh aus, weil man sich bei den Rundenzeiten verschätzt hatte. Im Rennen wurden Kimi Räikkönen zu früh Regenreifen aufgezogen - es war noch trocken! "Das war hirnverbrannt", schimpfte Danner. Michael Schumacher begründete den Wechsel damit, dass man ein Risiko hätte eingehen müssen. "Das ist nicht aufgegangen."

Die Verwirrung des Rennens

Geht es weiter oder nicht? Lange war unklar, ob das Rennen neugestartet würde. Timo Glock freute sich schon über Platz 2. Dann sagte ihm Nick Heidfeld, dass er nur Dritter sei. Der Grund: Bei Rennabbruch zählt die vorletzte komplette Runde.

Das Manöver des Rennens

Mark Webber kämpfte wie ein Löwe. Selbst Gegner mit KERS konnten nicht mir nichts dir nichts am Australier vorbeifahren. So lieferte er sich kurvenlange Duelle gegen Lewis Hamilton und Fernando Alonso. Klasse!

Der Pechvogel des Rennens

Im Trockenen war Nico Rosberg vorne dabei., Foto: Sutton
Im Trockenen war Nico Rosberg vorne dabei., Foto: Sutton

Trainingsbestzeiten, ein guter Startplatz und die ersten Führungsrunden: Es sah gut aus für Nico Rosberg. Dann kamen der Regen und der Deutsche verlor im zweiten Rennen in Folge seine gute Ausgangsposition. So gab es nur einen halben Punkt für Platz 8.

Der Verlierer des Wochenendes

Eine eigene Pressekonferenz wurde Lewis Hamilton gewidmet. Darin entschuldigte er sich dafür, die Kommissare in Australien angeflunkert zu haben. Er sei vom später entlassenen Sportdirektor Dave Ryan dazu verleitet worden, sagte er. Das Pinocchio-Image wird ihm dennoch eine Weile anhaften. Die Strafe: Disqualifikation vom Australien GP.

Der Spruch des Wochenendes

"Es ist richtig, dass die Bedingungen kritisch waren. Aber wenn ich mir anschaue, was an den letzten Tagen gelaufen ist, ist mir ein sportliches Durcheinander viel lieber als ein politisches." (Mario Theissen)

Auszug aus der Ausgabe Mai 2009 des Motorsport-Magazins. Aktuelle Hintergrundberichte zu allen Formel 1 Grand Prix der Saison gibt es in unserer Printausgabe Motorsport-Magazin. Im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder am besten gleich online zum Vorzugspreis abonnieren: