Direkt nach dem Rennen in Abu Dhabi verriet Kamui Kobayashi, dass ihm vor zwei Monaten noch das Karriere-Aus drohte, nun kann sich der Japaner nach guten Vorstellungen für Toyota darüber freuen, 2010 wohl ein Cockpit bei dem Rennstall zu bekommen. "Es sieht so aus. Wir werden da sehr ernsthaft drüber nachdenken, da er wirklich sehr gute, starke Ergebnisse abgeliefert hat. Ich bin sehr beeindruckt. Wir waren wieder sehr zufrieden. Wir mögen seinen Kampfgeist. Er ist von niemandem eingeschüchtert. Das ist sehr positiv", sagte Toyota Teampräsident John Howett.

Vor den Einsätzen als Ersatzfahrer von Timo Glock hatte es durchaus Zweifel bei Toyota gegeben, ob Kobayashi ein Kandidat für die Königsklasse wäre. So hatte er zwar den Titel in der GP2 Asia gewonnen, aber in der GP2 Hauptserie war er dieses Jahr lediglich 16. geworden. "Ich denke, deswegen gab es da ein Zögern. Wir haben immer verstanden, dass er in punkto Rennverständnis sehr gut ist. Das war seine ganze Karriere da, aber weil die Pace in der GP2 nicht so gut aussah, scheute man das Risiko. Das zeigt, dass wir manchmal mutiger bei unseren Entscheidungen sein und nicht die risikofreie Entscheidung anstreben sollten", meinte Howett.

Deswegen könnte Toyota nun vielleicht sogar zwei junge Fahrer nehmen, obwohl Heikki Kovalainen und Adrian Sutil auch in Verbindung mit der Mannschaft gebracht werden. Momentan wird im Team zumindest darüber gesprochen. "Es gibt aber aktuelle Fahrer, die noch frei sind und die man in Betracht ziehen sollte. Wenn sie aber nicht in Reichweite sind, dann würden wir es vorziehen, eine mutige, neue Richtung zu nehmen", erklärte der Team-Präsident. Vor dem Vorstandstreffen bei Toyota am 15. November, in dem die Zukunft des Formel-1-Teams entschieden wird, dürfte es aber wohl ohnehin keine Fahrer-Entscheidung geben.