Das erste Rennwochenende in Abu Dhabi war eine Zugabe für den neuen Formel-1-Weltmeister: Jenson Button konnte befreit auffahren und beweisen, dass er den Titel verdient hat. So war es standesgemäß der Champion, der die letzten Runden der Saison zu einem packenden Erlebnis machte, obwohl am Ende mit Mark Webber ein anderer über Platz 2 jubeln durfte.

"Das Rennen hat Spaß gemacht und das letzte Rennen auf dem Podium zu beenden ist fantastisch", freute sich Button. "Die letzten Runden waren echt spannend und ich gab alles, um Mark von Platz 2 zu verdrängen." Doch der Australier verteidigte sich mit allem, was er hatte. "Ich bekam die Manöver nicht hin und er ist sehr schwierig zu überholen, aber es war ein sauberer Kampf am Limit."

Ein bisschen enttäuscht war Button aber schon, dass er diesen Kampf verlor und nicht mit einem geglückten Überholmanöver in den Winter gehen konnte. Das Rennen an sich verlief zweigeteilt. "Wir hatten erwartet, dass der härtere Reifen der bessere sei, aber ich hatte Balanceprobleme, besonders als die Streckentemperaturen fielen." Button hatte sein altes Problem: Er konnte die Reifen nicht aufheizen. Mit dem Wechsel auf die weichen Reifen für den letzten Stint änderte sich das. "Danach fühlte sich das Auto toll an. Es war wie verwandelt und ich konnte viel mehr Speed in die Kurven mitnehmen."

Rubens Barrichello verlor einiges von seinem Speed in der ersten Kurve, wo sein Frontflügel Bekanntschaft mit dem Red Bull von Webber machte und einige Aerodynamikteile fliegen gingen. "Der Start war spannend, ich war innen, habe aber leider Mark berührt und einen Teil meines Flügels verloren", so Barrichello. Dadurch verlor er viel Downforce. Das Team entschied sich aber gegen einen Flügelwechsel, weil sich Barrichello bald auf das Untersteuern einstellte und gute Rundenzeiten fuhr.

"Ich gab alles und war im Mittelstint sogar schneller als Jenson, aber es ist sehr schwierig zu überholen, erst recht wenn es dein Teamkollege mit dem gleichen Auto ist. Ich kam nicht vorbei." So endeten seine Hoffnungen auf den Vizetitel früh. Auch dieses Duell ging am heutigen Tag an einen Red Bull Piloten: Sebastian Vettel.