Er hält dem Druck nicht stand, blickt zu sehr auf die Punkte, ist zu wenig aggressiv oder hat seine Lockerheit verloren; Jenson Button wurde in den vergangenen Wochen und Monaten vieles nachgesagt, das ihn noch den Titel kosten könnte. Eine ganz andere Betrachtungsweise hat John Button, der Vater des WM-Führenden, denn er ist der absoluten Überzeugung, dass sein Sohn bis zum Ende durchhält und die WM nach Hause fährt. "Er ist voll entspannt, sehr ruhig und wird den Job zu Ende bringen. Er hat mir gesagt, wie sehr er sich auf den Brasilien Grand Prix freut und er ist sehr zuversichtlich, dass sein Auto dort stark sein wird. Er scheint nicht die geringste Sorge zu haben. Ich sehe mir nur die Zahlen an - und die sprechen für Jenson", erklärte Button Sr. laut Daily Mail.

Nicht mehr als vier Punkte auf Rubens Barrichello und nicht mehr als sechs Punkte auf Sebastian Vettel sollte Button in Interlagos verlieren, wenn er den Titel dort bereits sichern möchte und auch wenn alle immer wieder von Kimi Räikkönens WM-Sieg 2007 sprechen, als er trotz 17 Punkten Rückstand zwei Rennen vor Schluss am Ende noch vor Lewis Hamilton landete, so sieht Button Sr. da kaum Parallelen. "Natürlich werden Leute Vergleiche anstellen, vor allem weil Jenson auch Brite ist. Aber Lewis war in seinem ersten Jahr in der Formel 1 sehr unerfahren und es sind Dinge für ihn und McLaren beim vorletzten Rennen in China falsch gelaufen. Jenson ist sehr erfahren und wird nicht abgelenkt sein, egal was in Brasilien passiert", sagte er.

Gutes Management

Dass sein Sohn in den vergangenen Rennen aggressiver hätte sein und auf Sieg fahren sollen, hält John Button für eine falsche Ansicht. Er habe die Weltmeisterschaft richtig gemanagt, meinte er. "Wenn man zurückblickt, nach dem Sieg in Monaco, was das sechste Rennen der Saison war, hatte Jenson 16 Punkte Vorsprung. Wenn man ihm gesagt hätte, er hätte neun Rennen später immer noch 14 Punkte Guthaben, dann hätte er das sofort genommen. Leute, die an seiner Fähigkeit zweifeln, den Job zu Ende zu bringen, vergessen, dass Jenson die Meisterschaft vom ersten Tag angeführt hat", merkte Button Sr. an. Zudem gab er zu bedenken, dass sein Sohn keine schwachen Rennen gefahren habe, sondern viel eher von schlechten Startplätzen in die Rennen gegangen sei, was auch daran lag, dass andere Teams stärker wurden.

"Seine Rennen waren sehr, sehr stark, auch wenn er weniger Punkte geholt hat. Er überholte Leute, wenn er überholen musste, wie Robert Kubica beim letzten Rennen in Japan. Hätte er das nicht gemacht, hätte er nicht den Punkt geholt. Das war das Beste, was er tun konnte, so einfach ist das." Danach sei im Funk auch deutlich von Ross Brawn zu hören gewesen, dass Buttons Leistung von allen im Team anerkannt wurde. "Im Rennen davor, in Singapur, fuhr Jenson vier Zehntelsekunden schneller als Rubens", betonte John Button noch. Dass es durchaus auch ein paar Zweifel bei seinem Sohn gab, räumte er aber ein, immerhin sei er auch nur ein Mensch. Auch der Verlauf der zweiten Saisonhälfte sei vielleicht nicht nach Wunsch gewesen, doch Button Sr. war sich sicher, dass sein Sohn seinen Traum verwirklichen wird. "OK, es könnte etwas Dummes passieren, aber er verdient die Weltmeisterschaft - und man muss nicht sein Vater sein, um so zu denken."