Besser hätte es für Jenson Button in Singapur kaum laufen können. Von den vier Fahrern, die vor dem Rennen noch Chancen auf die WM hatten, war er am weitesten hinten gestartet, beendete das Rennen aber besser als zwei seiner Konkurrenten und verlor auf Sebastian Vettel, der das Qualifying zehn Positionen vor ihm absolviert hatte, nur einen Punkt. "Es war ein gutes Rennen für mich und ich bin mit dem fünften Platz und den vier Punkten heute glücklich", sagte er dann auch. Schlüssel für das gute Ergebnis war seiner Meinung nach der Start, wo er Kazuki Nakajima überholte. "Der erste Stint war aber recht frustrierend, weil ich sah, wie Rubens [Barrichello] weg fuhr, während ich hinter Heikki [Kovalainen] hing, der mehr Benzin hatte."

Dann kam noch das Safety Car, das wieder gegen ihn arbeitete. Denn er hatte noch für einige Runden Benzin und war sich sicher, dass er bei den ersten Stopps zwei Autos gepackt hätte, was dann so nicht möglich war. "Ich musste vor meinem zweiten Stopp ein paar schnelle Runden einlegen, damit ich an Rubens herankomme und dann haben wir gepusht, um Sebastian einzuholen, bevor wir entschieden, dass wir die Bremsen schonen und Platz fünf mitnehmen. Das Wochenende war nicht gerade das, was wir erwartet haben, aber es ist gut, dass wir von Startplatz elf heute noch Punkte holten", meinte Button.

Barrichello starb der Motor ab

Nicht ganz so zufrieden sein konnte Rubens Barrichello, der auf seinen Teamkollegen Boden verlor. Der Brasilianer hatte ein hartes Rennen erlebt. Dabei ging es gut los, als er beim Start zwei Plätze gutmachte und im ersten Stint alles nach Plan lief. "Es ist schade, dass das Safety Car mir nicht geholfen hat, aber ich war in guter Position. Leider hatte ich bei meinem zweiten Stopp ein Problem, als ich nicht in den Leerlauf schalten konnte und der Motor abstarb. Das hat mich die entscheidende Zeit gekostet, die ich gebraucht hätte, um vor Jenson zu bleiben", erzählte er. Wie bei den meisten anderen gab es denn auch noch Probleme mit den Bremsen, weswegen er nicht mehr viel machen konnte. Trotz des verlorenen Punktes gegenüber Button wollte Barrichello dennoch positiv für die restlichen drei Rennen gestimmt sein.

Da Singapur Brawn GP näher an den Titel bei Fahrern und Konstrukteuren brachte, konnte Ross Brawn fast gänzlich zufrieden sein. Nur mit dem Qualifying haderte er noch, der Sonntag schien ihn aber etwas dafür entschädigt zu haben. "Beide Fahrer machten genau das, was sie tun mussten. Jenson kam am Start an Nakajima vorbei und Rubens überholte Kubica und Kovalainen. Ab da war die Pace gut und auch wenn uns das Safety Car nicht half, konnten wir ständig nach vorne kommen", erklärte der Teamchef. Mit den beiden Punkteplätzen sah er die Wünsche für Singapur jedenfalls erfüllt.