Es wäre mehr drin gewesen im Qualifying von Singapur, da war sich Nick Heidfeld sehr sicher. "Wenn man sieht, wo ich dieses Wochenende die meiste Zeit gelegen habe. Gut, man weiß nicht, wie viel Sprit die anderen drin hatten, aber ich glaube schon, dass wir da ein paar Positionen verloren haben", meinte er. Schuld war natürlich der Unfall von Rubens Barrichello in Q3. BMW Sauber und Heidfeld hatten es aber schon in Q1 spannend gemacht, denn nach seinem ersten Run drohte er rauszufliegen, weil er im Verkehr fest hing. "Am Ende [von Q1]kam ich dann auf vier. Wenn man da aber raus fährt und weiß, man ist nicht drin und hat nur einen Schuss, ist das immer ein Kitzel. Wäre ich zwei Minuten früher losgefahren, hätte es die Situation aber auch nicht geändert."

Es ging aber weiter und auf Startplatz sieben. Von der Strategie glaubte sich Heidfeld aggressiv, ungefähr ähnlich wie Timo Glock und Fernando Alonso. "Die ersten Vier sind sicher schneller. Barrichello ist hinter mir. Ich hoffe, ich habe einen guten Start und mehr Sprit als die zwei vor mir. Dann ist P5 das Maximum. Wir haben aber schnelle Autos hinter uns, die mehr Sprit und/oder KERS haben. Da sind Kovalainen, Button und Barrichello, die schnellere Autos und mehr Sprit haben, das wird schwer." Spaß macht ihm Singapur aber in jedem Fall, sogar mehr als Monaco. Das liegt daran, dass die Strecke länger und etwas schneller ist. Außerdem ist es nicht so eng. "Es geht ein bisschen mehr in Richtung Macau und das ist nach der Nordschleife die beste Strecke der Welt."

Japanischer Sprung

Für Heidfeld die beste Formel-1-Strecke ist Suzuka und das kommt als nächstes. Für den Japan Grand Prix erwartete er den überarbeiteten F1.09 sogar noch stärker. "Unser Auto ist hier mechanisch nicht gut. Das sieht man. Wir sind aber nicht die einzigen. Wir springen viel und das Auto ist schwer zu fahren. Auf normalen Strecken mit mehr schnellen Kurven, wo der Abtrieb wichtiger ist, erhoffe ich mir mehr", sagte Heidfeld. Da es mit dem Auto immer besser und besser geht, würde sich Heidfeld auch wünschen, dass die Saison noch etwas weiterginge. "Am Anfang war es scheiße, dann haben wir immer mehr zugelegt", meinte er dazu.

Da wäre es natürlich auch vorstellbar, dass Heidfeld gerne noch etwas länger beim Team bliebe, immerhin sollen die Finanzen in Zukunft ja auch ordentliche Entwicklung möglich machen. Heidfeld konnte allerdings noch nichts zu seinem nächsten Arbeitgeber sagen: "Ich bin in Gesprächen und nach wie vor zuversichtlich. Es sieht ganz gut aus. Es ist halt nichts so weit, dass ich etwas verkünden könnte", meinte er. Wann es so weit sein wird, wusste er auch nicht. Das gleiche galt übrigens auch für den Fall von Regen am Sonntag beim Rennen. "Die große Frage ist das Licht. In Katar hatten sie dieses Jahr in der MotoGP Regen und sind aus Gründen der Sicht nicht gefahren. Wir haben da null Erfahrungswerte."