Crashgate hat die Themenwelt der Formel 1 lange genug bestimmt, die Fahrer wollen, dass mit der Geschichte endlich abgeschlossen und weitergemacht wird. Das zeigte sich am Donnerstag bei der Pressekonferenz in Singapur deutlich. Mark Webber meinte, dass der absichtliche Unfall Nelson Piquet Jrs. im Singapur GP 2008 und die in diesem Jahr deswegen losgetretene Affäre nicht ideal für den Sport gewesen sei. "Wir arbeiten hart, um hierherzukommen und der Sport funktioniert nicht so [wie im Fall Renault]. Meine Geduld ist am Ende, ich will nicht ständig für den Sport eintreten müssen und ich bin mir sicher, so geht es den anderen auch", sagte der Australier.

Nicht ganz so deutlich auf das Thema eingehen wollten Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen, die von Crashgate und seinen Folgen anscheinend auch nichts mehr hören wollen. "Es ist nicht unsere Aufgabe, das zu kommentieren. Unsere Aufgabe ist es, uns zu konzentrieren und allen eine tolle Show zu zeigen", meinte Hamilton. Räikkönen blieb wie üblich kurz in seiner Antwort: "Das ist keine gute Sache, aber ich kann da nichts ändern." Webber ließ sich zu etwas umfassenderen Aussagen hinreißen und warnte davor, sich als Außenstehender ein Urteil darüber anzumaßen, dass Piquet straffrei davonkam.

Nicht stolz

"Das ist eine sehr komplexe Situation. Ich sehe nur, was ihr auch seht. Wie er bestraft werden sollte, kann man nicht so einfach sagen. Er hat das gemacht und muss nun damit leben. Es wird schwierig, da wieder zurückzukehren", erklärte der Australier. Er fragte sich nur, was die Formel 1 tun könne. Sie wolle zwar ernst genommen werden, nun gebe es aber wieder ein schlechtes Beispiel, das heraussteche. "Wir sind nicht stolz darauf, können aber auch nichts tun." Jenson Button war froh, dass der Fall mittlerweile wenigstens abgeschlossen wurde, die Sache damit vorbei ist und der Rennsport wieder im Mittelpunkt steht. "Wir hatten diese Saison, vorige Saison und die Saison davor ein paar tolle Kämpfe und nur darum kümmere ich mich. Was abseits der Strecke passiert, betrifft nur die Beteiligten. Was auf der Strecke passiert, war fantastisch und möge lange so weitergehen", sagte Button.

Beinahe alle waren sich einig, dass es für Piquet schwer werden wird, wieder einen Weg in die Formel 1 zurückzufinden, Button meinte sogar, er habe wenig Sympathie für jemanden übrig, der absichtlich verunfallt. Nico Rosberg, der im Skandalrennen im Vorjahr Zweiter hinter Fernando Alonso geworden war, meinte: "Wir haben das im täglichen Leben, es wird immer Individuen geben, die etwas Illegales machen. Wir müssen sie aus dem Weg schaffen und das wurde gemacht, also müssen wir jetzt weitermachen."