Motivationsprobleme werden Kimi Räikkönen nachgesagt. Fernando Alonso habe das zweite Ferrari-Cockpit für 2010 ohnehin schon sicher. Der beste Weg, um Räikkönen zu motivieren und für ihn, um zu beweisen, dass er das eigentlich gar nicht nötig hat, scheint ein konkurrenzfähiges Auto zu sein. In Monaco, Budapest und Valencia hatte er ein solches - und fuhr jeweils aufs Podest.

"Ich liebe es, Rennen zu gewinnen, aber selbst ein dritter Platz wie dieser gibt mir ein gutes Gefühl", freute er sich nach dem zweiten Podestplatz in Folge. "Wir sind als Sechste gestartet und sind aufs Podium gekommen - mehr können wir nicht erwarten." Das Ziel für die letzten Rennen sei es, unter den ersten drei Teams mitzumischen. "Das haben wir hier erreicht."

Räikkönen bezeichnete Valencia sogar als sein bestes Rennwochenende des Jahres, "zusammen mit Monaco und Budapest", schiebt er nach. "In diesem Jahr ist unser Auto auf Straßenkursen und Strecken mit langsamen Kurven sehr gut." Entsprechend spürte er schon am Freitag, dass es in Valencia gut laufen würde. Zugute kam ihm dabei, dass die Rennpace seines F60 besser ist als jene im Qualifying. So überholte er den McLaren von Heikki Kovalainen beim Boxenstopp und schaffte den Sprung aufs Podest.

Räikkönen baut auf den KERS-Start., Foto: Sutton
Räikkönen baut auf den KERS-Start., Foto: Sutton

"Somit liegen wir noch vor McLaren in der Konstrukteurswertung und als Team möchten wir davor bleiben", gibt Räikkönen die Devise für die letzten Rennen aus. "Das wird schwierig, wenn man bedenkt, dass wir die Entwicklung des Autos eingestellt haben und uns auf die neue Saison konzentrieren." Trotzdem möchte er auch in Spa-Francorchamps die Form der letzten beiden Rennen aufrechterhalten. "Wir müssen wieder auf das Podium fahren", fordert er.

An Spa-Francorchamps hat Räikkönen gute Erinnerungen. Bereits in den Nachwuchsserien gewann er dort etliche Rennen. "Ich fahre gerne dort: 44 Runden mögen mir vielleicht zu wenig sein!" Im letzten Jahr landete er auf nasser Fahrbahn in der Mauer. "Ich riskierte alles für den Sieg, weil ich nichts zu verlieren hatte. In diesem Jahr ist die Situation anders, weil wir kein Auto auf dem allerhöchsten Niveau haben. Aber wir werden alles geben - und sogar noch mehr -, um ein gutes Ergebnis zu holen." Zumindest eine Drohung kann er an die Konkurrenz aussprechen: "Wir haben am Start immer noch KERS!"