Die Lehre vom Speed

Die große, rote Sensation mag ausgeblieben sein, doch auch ohne Michael Schumacher gab es schon am Freitagvormittag Sensationelles zu vermelden: Jenson Button ist endlich wieder schnell! Nach drei Rennen voller Temperatur- und sonstiger Probleme fand Button wieder den Topspeed - dummerweise in der Boxengasse. Die Folge: Eine Geldstrafe für Pitlanespeeding.

Damit stand der WM-Spitzenreiter nicht allein da. Ausgerechnet der Rückkehrer Luca Badoer tappte nicht weniger als vier Mal in die Radarfalle. Dafür gab es eine Ermahnung der verwunderten Rennkommissare. Am Sonntag hagelte es keine Geldstrafen mehr, dafür erhielt der tapfere Luca eine Durchfahrtsstrafe für das Überfahren der weißen Linie - obwohl das etwas hart war, da er ja nur Romain Grosjean auswich, leicht die Linie berührte und damit eigentlich gröberes Unheil verhinderte. 4+1 Strafen hin, letzter und vorletzter Platz her - Badoer war trotzdem zufrieden, und zwar wortwörtlich: "Ich wollte ins Ziel kommen und das habe ich erreicht. Ich bin überglücklich." Womit bewiesen wäre: Man braucht keinen Speed, um glücklich zu sein.

Die Lehre vom Wissen

Als Testfahrer kennt sich Luca Badoer aus, aber als Rennfahrer gibt es noch so viel mehr zu beachten - etwa das Rennergebnis. "Barrichello hat das Rennen gewonnen?", fragte er nach Rennende staunend, als er von Journalisten auf den Sieg seines ehemaligen Ferrari-Kollegen angesprochen wurde. "Das wusste ich gar nicht! Ich freue mich sehr für ihn. Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht die Zeit, es nachzuschauen, ich ging direkt ins Briefing und kam dann hierher zur Pressekonferenz. Und wer ist Zweiter?" Vielleicht hatte er auf dem Weg zum Meeting auch nur so lange gebraucht wie für eine Runde...

Die Lehre vom Frisör

Aerodynamik-Update bei Sebastien Buemi., Foto: Sutton
Aerodynamik-Update bei Sebastien Buemi., Foto: Sutton

Motorsport kann eine haarige Sache sein: Audi schickte seine DTM-Piloten und Crew zum Termin bei Starfrisör Wolfgang Lippert, Nick Heidfelds Murmeltier-Look ist fast schon legendär, Kimi Räikkönen war sichtlich auch schon lange nicht mehr in der Nähe einer Schere und mit Ex-Red-Bull-Ersatzfahrer Brendon Hartley wollen wir erst gar nicht anfangen... Toro Rosso Pilot Sebastien Bourdais hatte sich seinen Frisörbesuch jedoch anders vorgestellt: Seine windschnittige Frisur soll einem Kommunikationsproblem mit einem italienischen Coiffeur geschuldet sein.

Die Lehre vom Schnauzer

Apropos Haare: In 250 Formel-1-Rennen sammeln sich einige Anekdoten an, ganz zu schweigen von ebenso legendären wie historischen Fotos. Im McLaren-Pressetexte zum 250. Rennen der Partnerschaft mit Mercedes hieß es: "Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug hatte bei 99 der 250 Rennen einen Schnurbart - David Coulthard fand Norbert nach dessen Entfernung gleich 'viel aerodynamischer'!"

Die Lehre vom Comeback

Er wollte ja zurückkommen, aber die Gesundheit spielte nicht mit. Oder was war genau mit Michael Schumachers Nacken und wieso kam es in Valencia doch zu einem Rennen mit Sebastian Vettel? Die Antworten sehen Sie sich am besten selbst an - in unserem F1-Satire-News Comedy-Video zum Europa GP.

Die Lehre vom Dopingtest

In der modernen Formel 1 wurde nach Rennende ja schon über vieles gerätselt: Doppeldiffusoren, verbotene Elektronik-Quellcodes und unfaire Rammstöße. Aber noch nie fragten sich Fahrer, Fans und Medien im Ziel, ob es denn nun einen Gewinner oder eine Gewinnerin gibt - in der Leichtathletik soll so etwas schon mal vorkommen. Die danach angekurbelten Tests sind in der F1-Welt also nicht notwendig.

Besondere Anfeuerung für Sebastian Vettel vom Dach. Geschlechtstest überflüssig., Foto: Sutton
Besondere Anfeuerung für Sebastian Vettel vom Dach. Geschlechtstest überflüssig., Foto: Sutton

Trotzdem musste Nico Rosberg in der Sommerpause im Urlaub auf Ibiza zum Dopingtest antanzen. Dabei hatte die World Andi Doping Agency Glück: "Meine Freundin nahm den Anruf um 7:00 Uhr früh an und es war Glück, dass der Test tatsächlich stattgefunden hat, denn sie mag es gar nicht, wenn sie so früh am Morgen im Urlaub aufgeweckt wird!" Das Ergebnis war in doppelter Hinsicht erfreulich: Nico hat natürlich nicht gedopt und er ist ein Mann - trotz der langen, blonden Locken.

Die Lehre vom Bigboss

Luca Badoer musste seit seiner F1-Rückkehr in Valencia viel Spott über sich ergehen lassen. Selbst F1-Boss Bernie Ecclestone ließ sich am Freitag zu einem seiner typischen Sprüche hinreißen: "Wer sagt denn, dass Schumi wirklich nicht fährt...? Bis Sonntag ist es ja noch lang!"

Die Lehre von der Fantasie

Eine ausgeprägte Fantasie ist in der Königsklasse nie fehl am Platz, wie könnte man sonst auf Ground Effect-Autos, X-Wing-Flügel und Nasenbär-Frontpartien kommen? Bei Norbert Haug hört die Fantasie jedoch bei unrealistischer Tagträumerei auf: "Sicher hätte ich mir vor Silverstone einen Sieg vornehmen können, aber dafür hätte ich viel Fantasie gebraucht, etwa 15 Safety Car Phasen oder 20 Dreher." Das wäre also wie Felipe Massas Silverstone-Rennen 2008 gewesen...