Er wird von den deutschen Medien nur zu gerne mit Michael Schumacher verglichen, dabei muss er immer wieder betonen, dass er nur er selbst ist. Jetzt wäre Sebastian Vettel beinahe noch gegen Schumacher in der Formel 1 gefahren, dazu kam es aber nicht. Aus ganz praktischen Gründen bedauerte das Vettel, wie er gegenüber Motorsport-Magazin.com meinte: "Ich hätte es hier ruhiger. Gerade in den zwei Wochen, wo es ziemlich heiß her ging, stand er im Vordergrund und alle Anderen im Hintergrund. Da war es sehr ruhig und wenig los." Natürlich hätte es Vettel aber auch rein aus sportlicher Sicht schön gefunden, gegen Schumacher anzutreten. "Es wäre eine Herausforderung der besonderen Art.

Wichtiger ist für ihn in Valencia aber, dass er und Red Bull alles richtig hinbekommen. "Wir fahren um die Meisterschaft. Spätestens ab jetzt zählt jedes Rennen, jeder einzelne Punkt und wir versuchen natürlich, alles rauszuholen." Valencia gefällt ihm als erste Strecke auf dem restlichen Weg schon einmal gut. Voriges Jahr fand er den Stadtkurs gut, deswegen ist er überzeugt, dass er ihn auch dieses Jahr mögen sollte. Denn auch ohne Schumacher ist das Ziel der Sieg. "Auch wenn wir nach wie vor weit hinten sind, wollen wir kämpfen und jedes Rennen gewinnen", meinte Vettel in seiner Presserunde am Donnerstag. Das Auto wird dafür passen, da war er sich sicher.

Vorhersagen unmöglich

Wie es auf den kommenden Strecken aussieht, das konnte Vettel nicht sagen. Es war nur klar, dass es wohl wieder auf die Reifen herauslaufen wird und wie diese am jeweiligen Auto laufen. Ohne Erfahrung sei da aber nichts vorherzusagen. So war dieses Jahr oft zu sehen, dass der superweiche Gummi auf einigen Strecken gut lief, auf anderen nicht. In Australien hatten beispielsweise alle Probleme damit, dann gab es Rennen, wo ein paar Fahrer Probleme hatten und ein paar nicht. "Es ist nicht möglich, sich einfach das Layout und die vergangenen Jahre anzusehen und dann vorherzusagen, wie es dieses Jahr wird. Die Autos sind ganz anders, es gibt Slicks. Das Training am Freitag ist sehr wichtig und es hilft nicht, dass es keine Tests gibt", erklärte Vettel.

Ungeachtet des WM-Kampfes, in dem Vettel nach wie vor drinsteckt, kam er vom Thema Schumacher nicht los. Dabei musste er betonen, dass es doch ein wenig schade ist, dass es so etwas braucht, um die Formel 1 zu pushen. "Wir haben eine gute WM, wir haben eine Situation, in der die Autos so nahe zusammen liegen wie selten zuvor. Vor fünf Jahren lag noch eine Sekunde zwischen Erstem und Zweitem und dann zwischen Zweitem und Drittem. Es ist sehr eng und aufregend. Wir hatten gute Rennen für die Zuschauer", sagte er. Um noch etwas mehr Würze anzukündigen, sagte er für Strecken mit langen Geraden bis zur ersten Kurve - etwa Monza - auch noch haarige Manöver heraus. Denn dort würden die KERS-Autos nach vorne aufschließen, die erste Kurve eng machen und Kollisionen fast unausweichlich sein. Ohne Michael Schumacher ist das aber vielleicht auch uninteressant.