Bei der Berufungsanhörung zur Sperre von Renault für das Rennen in Valencia haben die Anwälte des Formel-1-Teams betont, dass die Rennsperre übertrieben und unfair sei und erklärt, dass die Mannschaft nicht bewusst falsch gehandelt habe, wie es ihr vorgeworfen wurde. Renault hatte Fernando Alonso bei seinem Boxenstopp im Ungarn Grand Prix losfahren gelassen, als dessen vordere rechte Radmutter noch nicht vollständig gesichert war. Auch danach wurde er nicht aufgeklärt, bis er schließlich das Rad verlor, das daraufhin gefährlich herum sprang. Laut den Renault-Anwälten seien Rennsperren nur angemessen, wenn man die Regeln absichtlich verletzt habe, in diesem Fall sei nicht mehr als eine Verwarnung notwendig.

"Wurde bewusst etwas von Renault falsch gemacht? So etwas ist nicht passiert. Die einzigen Personen, die bescheid wussten, waren die zwei Mechaniker. Niemand an der Boxenmauer wusste, dass es da ein Problem gab und der Fahrer ebenfalls nicht. Es war eine Reihe von unglücklichen Ereignissen, aber kein bewusstes Fehlverhalten", sagte Anwalt Ali Malek laut Reuters den Richtern. So betonte er, dass die Mechaniker, denen der Fehler unterlaufen war, keine Möglichkeit hatten, den Kommandostand zu unterrichten, bevor Alonsos Rad sich vom Auto gelöst hatte.

Zwei Mal falsch macht es nicht besser

Der Anwalt der FIA, Paul Harris, sah die Angelegenheit klarerweise anders. Für ihn bestand einerseits kein Zweifel daran, dass der Zwischenfall ernst war. "Das Auto hätte nicht auf der Strecke bleiben dürfen." Andererseits stellte er fest, dass die Mechaniker vom Team angestellt sind und sie für das Team handeln. "Renault kann sich nicht einfach auf seine unausgegorenen Abläufe verlassen, um zu sagen, dass nicht kommuniziert werden konnte. Zwei Mal falsch macht es nicht richtig", meinte Harris.

Nach der Anhörung gab sich Renault Team Manager Steve Nielsen zuversichtlich und sagte, dass er schon ab dem Zeitpunkt guter Dinge war, als die Strafe verhängt wurde, dass seine Mannschaft die Berufung gewinnen wird. "Wir sind der Meinung, die Strafe ist ungerecht. Wir geben zu, dass wir etwas falsch gemacht haben, aber wir glauben nicht, dass die Strafe dem Vergehen angemessen ist."