BMW Sauber hatte sich den Samstag in Ungarn anders vorgestellt. "Unser Auto war gut für die Top10, aber das Resultat ist sehr enttäuschend", sagte uns Mario Theissen, dessen Fahrer beide im ersten Qualifyingabschnitt ausschieden. Der BMW-Motorsportdirektor nahm deshalb zwei Eindrücke aus dem Qualifying mit: "Es waren unglückliche Umstände, die mal passieren können."

Die Umstände drehten sich vor allem um Verkehr und Fehler. "Beide Fahrer hatten im entscheidenden Outing auf der ersten schnellen Runde gelbe Flaggen", erklärte Theissen. "Auf der zweiten Runde war Nick bis Kurve elf auf Kurs zu Platz 8. Dann machte er einen Fahrfehler. Robert Kubica hatte Verkehr."

Von den Startplätzen 16 und 19 sei sehr wenig drin. "Ralf Schumacher hat mal eine gute Vorstellung geboten - von 17 auf 4 glaube ich", erinnerte er sich zurück. "Aber das war einer der ganz seltenen Fälle, wo man hier mehrere Überholvorgänge gesehen hat, das wird sicher schwierig."

Reifen als entscheidendes Element

Die Fortschritte von BMW Sauber am Hungaroring schreibt Theissen nicht nur dem neuen Frontflügel, sondern auch den höheren Temperaturen zu. "Unser Auto gehört zu den Autos, welche die Reifen am sanftesten behandeln und damit am langsamsten auf Temperatur bringen", erklärte er. "Wir haben erwartet, dass wir bei hohen Temperaturen besser aussehen würden." Nur ausnutzen konnte man es am Samstag nicht.

Die neuen Reifenregeln mit direkt benachbarten Reifenmischungen kommen allen Teams entgegen, meint Theissen. "Aber ich würde mir wünschen, wenn wir schon einen Einheitsreifen fahren, dass dieser ein breiteres Arbeitsfenster besitzt und gutmütiger ist." Derzeit stelle der Reifen die Teams vor ein Rätsel. "Er dominiert die Performance des Pakets. Das war beim Reifenwettbewerb so, aber mit dem Einheitsreifen sollte der Einfluss des Reifens eigentlich zurückgedrängt werden und nicht noch gesteigert. Im Moment habe ich den Eindruck, dass der Reifen das entscheidende Element ist."