Nick Heidfeld war nach den Trainings am Freitag auf dem Nürburgring schwer am Grübeln. Denn er hatte wieder ein Phänomen erlebt, das ihm und BMW Sauber schon öfter widerfahren war. "Ich fand es nicht so gut, dass ich am Ende bei besserer Strecke mit neuen Reifen nicht zulegen konnte und wir nicht wissen, warum das so ist. Es ist nicht das erste Mal, dass das passiert. Wir müssen das verstehen", sagte Heidfeld. Denn er hatte mit einer Verbesserung von mindestens fünf Zehntelsekunden gerechnet, nachdem er zuvor hinter Kimi Räikkönen aufgehalten worden war und damit bei seiner besten Runde einiges verloren hatte.

"Das Problem ist, dass das Auto mit anderen Reifen völlig anders wird, obwohl wir sonst nichts geändert haben." Heidfeld konnte aber sagen, dass der BMW seit dem Rennen gefühlsmäßig etwas besser geworden ist, wobei er das nach der langen Pause nur schwer feststellen konnte. "Wichtig ist immer der Vergleich zur Konkurrenz und den werden wir morgen haben. Heute hatten wir noch nicht alle Teile drauf, morgen kommt noch ein Frontflügel, der noch etwas bringen sollte", meinte er. Für das Qualifying wollte er noch keine Prognosen abgeben, er wusste aber, dass er von Lewis Hamilton durchaus überrascht war, von Force India weniger, da das Team in Silverstone bereits gut ausgesehen hatte.

Wie die meisten anderen erwartete er die größten Problem mit den Reifen. Denn mit der harten Mischung hatten einige Probleme beim Aufwärmen und der F1.09 ist nicht unbedingt ein tolles Aufwärm-Auto. "Man sah, dass einige Schlangenlinien gefahren sind, um sie warm zu bekommen. Das mit dem Aufwärmen ruft auch recht große Balance-Unterschiede hervor. Normalerweise sind sie nicht so extrem, aber hier bekommt man die harten Reifen vorne nicht auf Temperatur und es gibt keinen Grip, dadurch gibt es Untersteuern. Wenn man das Auto dafür abstimmt und dann auf weiche Reifen wechselt, gibt es Übersteuern, was auch wieder schlecht ist."