Felipe Massa war testen, nein, er hat dabei nicht gegen das Testverbot verstoßen. Da Marc Gene gerade erst das 24 Stundenrennen von Le Mans erfolgreich hinter sich gebracht hatte, durfte der Brasilianer am Montag zu einem Aero-Test in Fiorano ausrücken und hinter dem Steuer sitzen. "Ich sage, ich saß hinter dem Lenkrad und nicht dass ich gefahren bin, denn ehrlich gesagt ist das nicht die interessanteste Sache für einen Fahrer und man ist mehr wie ein Roboter. Man fährt das Auto einfach eine Gerade rauf und runter. Es ist aber sehr wichtig für das Team und für die Entwicklung des Autos, also habe ich das gerne gemacht", erzählte der Brasilianer. Feedback konnte er allerdings keines geben, sondern nur Daten liefern, die mit unterschiedlichen Flügel-Varianten eingefahren wurden. Das wird mit den Windkanal-Werten verglichen und dann sieht man, ob es zusammenpasst.

Obwohl es mit dem echten Fahren nun in Silverstone weitergeht, das von der Charakteristik durchaus Ähnlichkeiten mit der Türkei hat, wo Ferrari ein paar Probleme hatte, glaubte Massa nicht, dass es wieder so schwierig werden wird. "Zunächst haben wir neue Teile am Auto, inklusive eines Vorderflügels und eines leichteren Chassis, was uns stärker machen sollte. Aber noch wichtiger ist, dass wir in der Türkei während des Wochenendes rückwärts gegangen sind, nachdem wir am Freitag und Samstagmorgen sehr gut waren. Wir wissen jetzt, warum das passiert ist, was des Wichtigste ist: wir glauben, dass wir bei sehr hohen Streckentemperaturen zu wenig Abtrieb hatten und etwas mehr Heckflügel gebraucht hätten, denn wenn die Temperatur steigt, geht der Grip bei den Reifen runter und das mussten wir kompensieren."

Da das aber nicht kompensiert wurde, wurden die Ferrari im ersten Sektor, der den meisten Abtrieb verlangte, immer langsamer und langsamer. Da der Leistungsabfall also nicht am Auto selbst, sondern an der Einstellung des Autos lag, rechnete Massa mit einer deutlichen Steigerung. Trotz seiner Probleme mit Silverstone - beispielsweise das Dreherfestival im Vorjahr - betonte auch der Brasilianer, dass er die Strecke vermissen wird. Er hoffte, dass der Nachfolger Donington in punkto Layout und Spaß ähnliches bieten kann.