Zufrieden will Ross Brawn mit dem Türkei-Wochenende gewesen sein, was aufgrund des Sieges von Jenson Button wohl wenig verwunderlich sein dürfte. Für den Teamchef stand dort allerdings die Tatsache heraus, dass sein Team im Vorfeld mögliche Schwächen im Vergleich zur Konkurrenz gut identifizieren konnte, schnell reagierte und die notwendigen Schritte setzte. "Wir haben in den vergangenen Wochen leise Fortschritte gemacht und haben einige Upgrades, die kommen - inklusive neuer Heck- und Frontflügel für das Rennen dieses Wochenende", sagte er.

Als Chef des führenden Teams in Fahrer- und Konstrukteurs-Wertung, dessen Basis ungefähr acht Kilometer von Silverstone weg liegt, ist Brawn natürlich stolz. "Ich hatte schon das Glück, in der Vergangenheit zum Siegerteam in Silverstone zu gehören und es ist ein sehr spezielles Gefühl, das ich gerne mit diesem Team teilen würde. Wir haben im Werk am Sonntag einen Familientag für jeden, der nicht an der Strecke arbeitet und es wäre großartig, wenn wir am Abend mit einem tollen Ergebnis dorthin zurückkommen könnten, um ein wohl hoffentlich denkwürdiges Wochenende zu feiern", meinte der Teamchef, der darauf hoffte, dass trotz des Verlusts von Silverstone als Rennstrecke der britische Grand Prix in Zukunft sicher ist.

Button muss jetzt schon grinsen

Als fahrerischer Favorit kommt Jenson Button nach Silverstone, der es klarerweise kaum erwarten kann, vor seinen Fans zu fahren. Als WM-Führender auf seiner Heimstrecke zu sein, wird für ihn eine neue Erfahrung, wobei er zugeben musste, dass er jetzt schon immer beim Gedanken daran grinsen muss. "Ich bin in der Vergangenheit von recht schwierigen Positionen in die Silverstone-Rennen gegangen, aber die Fans haben mich immer unterstützt, also würde ich ihnen dieses Wochenende gerne eine Leistung bieten, die sie genießen können. Wir haben bei der Balance unseres Autos in der Türkei einen guten Schritt nach vorne gemacht, aber wissen, dass unsere engsten Verfolger in den schnellen Kurven stark sein werden, es wird also ein interessantes Wochenende", sagte er.

Seinen Teamkollegen endlich wieder besiegen wollen wird Rubens Barrichello, der die Strecke von Silverstone zu seinen absoluten Favoriten zählt. "Sie ist fantastisch, da sie eine der wenigen verbliebenen Hochgeschwindigkeits-Strecken ist. Es ist schnell und flüssig und erlaubt dir, das Auto durch die schnellen Kurven durchzujagen. Der Kurs ist auch sehr sicher und das ist aus Fahrersicht sehr wichtig", meinte der Silverstone-Sieger 2003. Wie Button mag er Becketts als Kurve am liebsten, da es dort mit 290 km/h voll am Limit durchgeht. Überholen ist seiner Meinung nach eher in den langsamen Bereichen bei Vale und Abbey möglich, wäre in den schnellen Ecken aber spektakulär. Und um eines kam er nicht umhin: "Es fühlt sich sehr traurig an, dass dies das letzte Mal sein könnte, dass wir hier fahren."