Ferrari und BMW Sauber haben 2009 so manches gemeinsam. Beide Teams gingen mit dem Ziel in die Saison, den Titel zu holen. Für beide Teams ist der Traum bereits zerplatzt. Selbst der Grund für die schwache Performance scheint bei Ferrari wie bei BMW Sauber der Gleiche zu sein: ihre Autos sind zu nett zu den Reifen. Während die weichen Reifen wie maßgeschneidert für den F60 sind, bereitet die härtere Mischung dem Ferrari deutliche Probleme.

Es dauert ewig, bis die Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Felipe Massa den Betongummi auf Temperatur bringen. Die weichere Mischung arbeitet hingegen am Besten, wenn die Strecke noch kühl ist. Der Beweis: Im freien Training am Freitag in Istanbul sah Ferrari auf der "soft" Mischung wie ein Siegkandidat aus. Mit zunehmender Temperatur wurden die härteren Reifen besser und die roten Hoffnungen schmolzen dahin.

Toyota schaffte den Spagat

In der gleichen Misere befinden sich die BMW-Piloten Robert Kubica und Nick Heidfeld. "Wir brauchen eine absolut freie Straße vor uns, um in der Aufwärmrunde den Reifen so zu konditionieren, dass er Grip entwickelt", erklärte Kubica gegenüber Auto, Motor und Sport. Bisher gelang nur Toyota der Spagat, trotz eines reifenschonenden Autos schnell zu sein. In Istanbul zeigten Speedmessungen, dass Jarno Trulli und Timo Glock die schnellsten in der Vierfach-Linkskurve mit der Nummer 8 waren.

Der Grund ist schnell gefunden - das Aerodynamikpaket des TF109 ist ein absoluter Volltreffer. "Die haben den extremsten Diffusor. Der hohe Speed in Kurve 8 bringt jeden Reifen auf Temperatur", weiß auch BMW-Technikkoordinator Willy Rampf. Deshalb kam Toyota beim Großen Preis der Türkei - im Gegensatz zu Ferrari und BMW - auch mit der harten Mischung zurecht.