Das Rennen in der Türkei hat dem Selbstvertrauen Nico Rosbergs nicht geschadet. Ein gutes Qualifying, ein guter Start und Platz fünf stimmten ihn zufrieden. Auf Silverstone freut er sich aber nicht nur deswegen besonders. "Silverstone ist eine tolle Strecke, eine der wenigen verbliebenen Strecken, die den Fahrer wirklich fordern. Unser Auto passt dieses Jahr gut auf diese Strecken, also gehe ich diese Saison optimistischer nach Silverstone als vorige", sagt er. Bei der Abstimmungs-Arbeit will er aber nicht nur die schnellen Kurven im Auge haben, sondern auch den langsamen dritten Sektor. "Wir müssen hart arbeiten, damit wir die richtige Balance finden, um bei diesen Extremen eine starke Rundenzeit hinzukriegen. Überholen ist in Silverstone nicht leicht, also ist das Qualifying hier wirklich wichtig."

Für Kazuki Nakajima wird Silverstone die Chance, die Enttäuschung von Istanbul zu vergessen, wo er ein gutes Rennen fuhr, wegen eines Problems an der Box aber die ersten Punkte der Saison verlor. Da die neuen Teile dort gut funktionierten, ist auch er guter Dinge für den britischen Grand Prix. Silverstone ist auch für ihn eine der letzten Fahrerstrecken, wo Autos, Piloten und Reifen besonders gefordert sind. "Die ganzen schnellen Kurven belasten die Reifen sehr, also müssen wir damit echt vorsichtig sein. Wir müssen auch auf das Wetter schauen. Jeder weiß, wie unberechenbar der Sommer in Großbritannien sein kann, also kann alles passieren", meint er. Die starken Winde will er auch nicht außer Acht lassen, wenn er am Setup arbeitet."

Etwas Besonderes

Etwas Besonderes ist das Williams-Heimrennen für beide Fahrer. Nakajima lebt seit einigen Jahren in Oxford, weswegen auch er den Grand Prix ein wenig als heimische Veranstaltung empfindet - nach Japan natürlich. "Die britischen Fans scheinen die Formel 1 echt zu lieben und machen das Wochenende wirklich zu einem tollen Erlebnis, es sollte also mehr los sein als in der Türkei." Auch Rosberg hat ein spezielles Gefühl, wenn er für ein britisches Team vor britischen Fans fahren kann. "Die Atmosphäre in Silverstone ist großartig und ich weiß, dass am Wochenende viele Leute kommen, die im Werk arbeiten. Als Belohnung für ihre Mühen dieses Jahr wäre es schön, wenn wir am Sonntag ein gutes Erlebnis liefern könnten."

Wie das funktionieren kann, hat sich Sam Michael wieder in seinen Notizen vermerkt. So hat er aufgeschrieben, dass man in Copse mit Herz aufs Gas steigen muss, um dort mit gut 275 km/h durchzuschießen. In Becketts wird guter Hochgeschwindigkeits-Abtrieb notwendig sein und der äußere Kerb ist am Ausgang von Chapel besonders zu beachten, da der Speed auf die Hangar-Gerade darunter leidet, wenn man ihn trifft. Zu Kurve zehn meint er: "Traktion bei niedriger Geschwindigkeit ist entscheidend bei der nach außen abfallenden Club Kurve." Bei Bridge geht es nach seiner Ansicht leicht voll, dafür ist es im letzten Sektor seiner Meinung dann wichtig, dass Untersteuern bei niedriger Geschwindigkeit wegzubekommen, damit die Runde in der Stadion-Sektion gut zu Ende gebracht wird.