Der MP4-24 ist auch nach einigen Updates nicht das Auto, auf das Lewis Hamilton für seine Titelverteidigung gehofft hatte. Deswegen meinte der Brite in Istanbul nun auch, dass es wohl besser gewesen wäre, McLaren hätte das Auto von Beginn an neu aufgebaut, als zu versuchen, das aktuelle zu verbessern. Nach seinem Ausscheiden in Q1 in Istanbul hatte Hamilton gemeint, dass der Bolide eben nicht schneller sei und auf schnellen Strecken nicht mehr hergebe. Auf 10 bis 15 km/h bezifferte er das Defizit gegenüber Force India in Kurve 8. McLaren versucht weiter, das Auto nach vorne zu bringen, Hamilton meinte, man hätte es gleich aufgeben sollen, als klar wurde, dass es ein Fehlschlag war.

"Jetzt ist es zu spät", bedauerte er. Seiner Ansicht nach hätte schon vor einiger Zeit ein Schlussstrich unter den MP4-24 gezogen werden sollen. "Es ist jetzt einfach, das zu sagen, wir könnten ja in diesem Rennen eine Verbesserung finden oder im nächsten und das wäre eine enorme Verschwendung von Geld und harter Arbeit von all den Leuten, die viel Zeit und Mühe in das Auto gesteckt haben. Aber wenn man sich ansieht, wie die Weltwirtschaft im Moment dasteht, es könnte fünf oder sechs Monate dauern, ein neues Auto zu bauen und sicherzustellen, dass es passt - und wer sagt, dass es nicht passt."

So oder so, für Hamilöton ist klar, dass sein Team noch immer nicht versteht, was genau am Auto falsch gelaufen ist. Gleichzeitig muss er mit ansehen, wie es bei Ferrari nach vorne geht, wobei er glaubt, dass es dort einfach eine gute Basis gibt. Der F60 habe von Beginn an gut funktioniert, es habe nur Abtrieb gefehlt. "Den haben sie jetzt, also sind sie stärker. Ich denke, uns hat schon von einer frühen Phase an Abtrieb gefehlt. Ich bin mir sicher, wir haben den Abtrieb; wir bringen ihn nur nicht aus dem Auto. Aus irgendeinem Grund verschwindet er in schnellen Kurven", erzählte der regierende Weltmeister.

Als Beispiel dafür nahm er Barcelona, wo er im letzten, langsamen Sektor so schnell war wie jeder Andere, auch wie die Spitze. "In den ersten beiden Sektoren habe ich aber über eine Sekunde verloren. Ich muss Vertrauen haben, dass die Jungs im Team eine Lösung dafür finden. Es gibt so viele verschiedene Dinge, an denen es liegen könnte. Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen."