Ein schlechter Tag wird auch nicht besser, wenn man schon wusste, dass es ein schlechter Tag werden würde. Entsprechend enttäuscht, frustriert und verärgert ist Nick Heidfeld nach einem katastrophalen Qualifying für BMW Sauber in Monaco, welches beide Fahrer im Q1 scheitern sah.

"Man hat immer noch eine Hoffnung, die manchmal unbegründet ist, aber man hofft trotzdem, dass der Knoten im Qualifying noch aufgeht", so Heidfeld. Doch das war absolut nicht der Fall. Selbst fast schon hilflose Umbauaktionen an seinem Auto zwischen dem Freien Training und dem Qualifying halfen nichts. "Wir hatten aber eh nichts zu verlieren", sagte er. "Letztlich war das Auto noch mal ein bisschen schlechter, aber das war schon egal. Wir waren eh weit, weit hinten."

Von einem 7. Platz und Punkten aus eigener Kraft, wie zuletzt in Barcelona, kann er in Monaco nur träumen. Einen Rückfall in alte Problemzeiten wie 2008 sieht er aber nicht. "Wir vermuten ein Problem, die Reifen auf Temperatur zu bringen, aber letztes Jahr hatte ich das mehr als Robert." Diesmal spiele das Auto die größere Rolle. "Wir müssen es verstehen, denn bislang ist es nur eine Theorie."

Die verschiedenen Reifenmischungen helfen Heidfeld nicht. "Ich bin drei Runden mit der härteren Mischung gefahren, die habe ich gar nicht auf Temperatur gebracht", verriet er. "Mit der weicheren Mischung ging es ein bisschen besser, aber vom Gefühl her haben wir sie auch nicht zum Arbeiten bekommen." Trotz Heizdecken und Streckentemperaturen über 40 Grad.

"Bis zum Rennen sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren", sagte er. "Natürlich sind der Ärger und die Enttäuschung groß, aber ich war schon mit langsamen Autos in schlechten Teams hier und habe zumindest gepunktet." Die Hoffnung stirbt in Monaco bekanntlich zuletzt. "Hier kann alles passieren", beruft er sich auf viele Ausfälle. "Unter normalen Umständen ist das hier nicht drin, aber Monaco und normale Umstände gibt es eigentlich nicht."

Zu der sportlichen Misere kamen am Samstag Gerüchte in einer deutschen Boulevardzeitung hinzu, wonach Heidfeld 2010 nach sicheren Informationen nicht mehr für BMW Sauber fahren werde. "Für mich ist das unsicher", sagte er. "Ich wüsste auch nicht, warum man jemanden rausschmeißen sollte, der 6 der 6 Punkte des Teams bislang eingefahren hat."