Überrascht es Dich, dass auch in Monaco ein Brawn-Auto vorne steht?
Marc Surer: Einerseits ja, denn ich dachte, dass hier andere zuschlagen könnten. Aber wenigstens hat Ferrari wieder den Anschluss gefunden. Das hätte wohl auch für Lewis Hamilton gegolten, wenn er so weit gekommen wäre. Die Spitze rückt näher zusammen und es gibt mehr Konkurrenz.

Wollte Hamilton zu viel?
Marc Surer: Es war unnötig, weil es ja nur um eine gute Zeit ging, er aber nicht alles geben musste.

Gewinnt Button das Rennen von der Pole?
Marc Surer: Wenn er gut wegkommt, sieht es sehr einfach aus für ihn. Der Brawn ist mit vollem Tank ein super Auto, dann wird er kaum Gegner haben. Sollte Kimi Räikkönen den Start gewinnen, sieht es anders aus.

Fällt eine Vorentscheidung in der WM, wenn Button auch hier gewinnt?
Marc Surer: Natürlich, das wäre ein wichtiger Meilenstein. Aber Button muss nicht unbedingt gewinnen, wichtig wäre es für ihn, Punkte mitzunehmen.

Sebastian Vettel und Nico Rosberg haben sich beide mehr erwartet. Sind sie die üblichen Monaco-Opfer im Verkehr?
Marc Surer: Es ist das übliche Lied: Normalerweise sagt die Hälfte des Feldes, dass sie aufgehalten wurde. So ist Monaco. Jammern nützt da nichts, sie haben Pech gehabt.

Pech hatte auch Sebastien Buemi, der knapp die Top10 verfehlt hat.
Marc Surer: Der elfte Platz ist für ihn hervorragend. Er hat locker Toyota und BMW Sauber geschlagen und ist fehlerfrei durchgekommen. Der Weltmeister hat einen Fehler gemacht, er nicht. Alle Achtung.

Wie konnten Toyota und BMW Sauber so weit hinten landen?
Marc Surer: Hier entscheidet der mechanische Grip und diese Teams haben wohl nicht das richtige Auto für diese Strecke. Da nur 1,5 Sekunden zwischen dem Ersten und dem Letzten liegen, bist du schnell weg vom Fenster, wenn ein paar Zehntel fehlen. Das Feld ist so eng geworden, dass man einen Fehler nicht mehr korrigieren. Das zeigt, wie hart die Formel 1 ist.

In Bahrain standen sie trotzdem vorne.
Marc Surer: Wenn ich böse wäre, müsste ich jetzt sagen: Seitdem haben sie das Auto umgebaut und jetzt sind sie hinten.