Kurz nach dem ergebnislosen Treffen mit Max Mosley zum Thema Budget-Grenze und Zweiklassen-F1 hatte Ferrari sich darum bemüht, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, um sein Veto-Recht beim Beschluss von Änderungen am Technik-Reglement durchzusetzen. Der Hersteller glaubt, dass dieses Sonderrecht verletzt wurde, als die Budget-Grenze und das Technische Reglement für 2010 festgelegt wurden. Ziel ist es, dass Ferrari 2010 so an der Formel 1 teilnehmen kann, wie es nach Meinung des Teams sein sollte. "Für uns ist das wichtig. Wir wollen kämpfen, damit wir sicherstellen, dass wir auf die richtige Art und Weise in der Formel 1 sind."

Anfang dieser Woche hatte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo vom Vorstand des Unternehmens die Erlaubnis erhalten, alles zu tun, um die Interessen Ferraris zu schützen. Dazu gehörte nun eben der Weg vor die Gerichte. Domenicali meinte dazu: "Da ist nichts Neues dabei. Wenn man sich ansieht, was unser Vorstand beschlossen hat, dann war da klar erkennbar, dass der Präsident das Mandat des Vorstands bekam, um die Rechte von Ferrari zu schützen." Genaues wollte er zum Vetorecht Ferraris nicht sagen, er erklärte nur, dass es darin bestimmte Dinge gebe und nicht mehr oder weniger.

Am kommenden Dienstag wird die Angelegenheit Ferraris vor Gericht gehen, Max Mosley glaubte aber nicht an einen Erfolg des Herstellers, da das Vetorecht seiner Ansicht nach nicht mehr existiert. "Wir werden zuerst sagen, dass es das nicht mehr gibt und wenn sie ein Veto hätten einlegen wollen... sie waren am 17. März in der Versammlung und hätten es dann und dort machen sollen, wenn sie nicht zustimmen. Stattdessen saßen sie einfach nur da. So oder so, es wird unser Argument sein, dass sie diese Vereinbarung schon lange aufgegeben haben", sagte Mosley. Unterstützung bekam Ferrari von anderen Teams. Toyota-Teampräsident John Howett sagte etwa, dass er die Position Ferraris verstehe und voll hinter ihnen stehe.