Schon nach dem Rennen in Australien hatten einige gesagt, dass Ferrari in Sepang bereits viel stärker sein könnte - immerhin habe das Jahr 2008 genau einen solchen Präzedenzfall geliefert. Und am Freitag sah es in Malaysia wirklich danach aus, als wären die Roten wieder erstarkt. Ganz an der Spitze sahen sich Felipe Massa und Kimi Räikkönen trotz den Rängen eins und zwei im zweiten Training aber nicht. "Ich denke, das ist gut. Ich glaube aber nicht, dass es im Qualifying und Rennen deswegen auch Platz eins und zwei geben wird. Ich habe bei den anderen noch Zweifel. Brawn ist vielleicht etwas schwerer als gedacht. Ich glaube aber, dass wir viel stärker sind als beim vorigen Rennen", meinte Massa.

Räikkönen erklärte den raschen Leistungsumschwung mit dem Offensichtlichen. "Das Auto ist das gleiche, aber die Strecke ist etwas anders als Melbourne. Das Auto hat sich heute wirklich gut angefühlt, hoffentlich ist das morgen auch so." Aber auch dem Finnen war klar, dass erst ein Tag vorbei ist, dennoch war er mit Speed und Auto zufrieden. In Melbourne sei es eben manchmal schwer, das Auto zum Laufen zu bekommen, was in Sepang nicht der Fall sei.

KERS kein Sicherheitsrisiko

Einziger Schluckauf im Ferrari-Freitag war das rauchende KERS bei Räikkönen in Training eins, das der Finne aber als nicht so schlimm bezeichnete. "Es war nicht beängstigend, aber es ist schwer zu atmen, wenn es viel Rauch gibt. Abgesehen davon gab es aber kein Sicherheitsproblem", meinte er. Er musste auch Bedenken zerstreuen, dass so ein Vorfall im Rennen der Sicherheit nicht zuträglich sein könnte. "Es ist im Rennen nicht gefährlicher, als wenn es im Training passiert." Lebensgefahr machte Räikkönen ohnehin nicht aus, denn das KERS ist in einem sicheren Bereich des Autos und befindet sich in einer geschlossenen Ummantelung. Deswegen nahm das Auto auch keinen weiteren Schaden.

Grund für den KERS-Defekt könnte die Hitze gewesen sein. Deswegen hoffte Massa auch, dass das System am Ende des Rennens keine Probleme machen wird. "Das ist immer eine Sorge. Wir müssen das Problem beheben und ein zuverlässiges Auto im Rennen haben", meinte der Brasilianer. Gut war das Auto für den Vize-Weltmeister jedenfalls schon. Er war vor allem mit den Stints auf weichen Reifen zufrieden. "Auf den weichen Reifen war das Auto völlig anders. Wir konnten damit sehr konstant fahren. Unser Auto läuft mit den weichen viel besser."

Wenn es heiß ist, einfach fahren

Da der Ferrari gut läuft, wünscht sich Massa für das Rennen auch keinen Regen. Er betonte, dass man mit einem guten Auto immer lieber im Trockenen fährt und mit einem schlechten eher hoffe, dass das Wetter einen Vorteil bringt. "Wenn wir im Rennen das Auto haben wie heute, dann ist es trocken besser." Und sollte es nicht regnen, sondern heiß sein, dann weiß Räikkönen, wie er am besten damit umgehen kann. "Es ist heiß, aber noch heißer, wenn man stehenbleibt. Wenn man fährt geht es besser."