Ganz genau wusste Felipe Massa nicht, warum sein Ferrari in Melbourne stehen geblieben war, er vermutete den Fehler aber in der Servolenkung. "Ich bin mir aber nicht sicher, weil sie das Auto noch prüfen. Das Auto hat einfach plötzlich nach rechts gezogen und ich konnte nicht mehr geradeaus fahren." Von Ferrari hieß es, dass links ein Radträger gebrochen war und ihn deswegen stoppte. Das vorzeitige Aus machte Massa aber weniger zu schaffen als die Strategie, die gewählt wurde, denn die weichen Reifen beim Rennstart waren bereits nach fünf Runden hinüber und er musste viel früher an die Box als geplant.

"Und dann entschieden wir, dass ein Auto auf drei und eines auf zwei Stopps geht. Ich war der Unglückliche mit drei Stopps. Das hat mir meine Strategie komplett zerstört, denn wir hatten sofort ein Safety Car. Nach dem Safety Car hatte ich acht Runden, in denen ich keine Lücke machen konnte, die groß genug gewesen wäre, um mit drei Stopps mitzukämpfen", erklärte der Brasilianer.

Trotz Problemen nah am Podest

Trotzdem war Massa hinter Lewis Hamilton bis er ausfiel und der wurde nach Strafen und allem als Dritter gewertet. Über die Rennsieger war er nicht überrascht, meinte Massa. "Ich war in Barcelona überrascht, hier nicht." Und auch von seinem Abschneiden war der Brasilianer eigentlich nicht überrascht. Australien liegt ihm irgendwie nicht. "Voriges Jahr hatte ich ein Problem am Motor, das Jahr davor war ich in den Punkten, startete aber hinten. Es ist also aus irgendeinem Grund immer schwer, in Australien ein gutes Finish zu haben", sagte er. Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass die Weltmeisterschaft erst begonnen hat und sich in der Formel 1 die Dinge schnell ändern. "Wir müssen einfach weiterarbeiten und vielleicht kann die nächste Strecke besser für uns sein, wenn die Reifen mehr Temperatur und Grip haben."

Die Reifen waren in Australien Massas größtes Problem. Die weichen wurden zu schnell kaputt, die harten waren nur schwer zum Arbeiten zu bekommen. "Wenn man das ganze Rennen nimmt, dann war da Brawn, die waren auf einem anderen Planeten, dann hatten wir den Red Bull - Vettel war recht stark, hatte eine recht gute Pace; vielleicht etwas besser als wird. Dann hatten wir Kubica, der auch stark war. Ich denke, wir sind in der Mitte dieser Teams", erklärte der Ferrari-Pilot. Klarerweise will er aber ein bisschen mehr, sah in Melbourne die Reifensituation aber eben als speziell und meinte, dass sein Auto mit den Bedingungen Schwierigkeiten hatte.

Aufholen wird schwierig

Als einer der KERS-Fahrer konnte er zumindest sagen, dass ihm das System beim Start eine Hilfe war - beim Überholen dafür weniger. In Malaysia sollte es sich aufgrund der längeren Geraden aber besser einsetzen lassen. Dennoch wusste Massa, dass Ferrari und auch McLaren nicht so einfach wieder vorne auftauchen werden. "Ich weiß nicht, ob das geht. Wenn man drei oder vier Zehntel zurück liegt, ist es immer möglich, wenn es aber eine Sekunde ist, dann wird es schwer." Deswegen ist es für ihn auch nicht die Frage, wann Ferrari Brawn GP eingeholt hat. Er will nur, dass sich am Auto schnell etwas tut. Aufgeben kennt er sowieso nicht. "Ihr kennt mich. Ich werde sehr hart arbeiten und bis zur letzten Kurve im letzten Rennen nicht aufgeben. Ich werde also mein Bestes geben."