KERS ist in Melbourne neben Diffusoren ein wichtiges Thema, für die Fahrervereinigung GPDA ist es vor allem ein Sicherheitsthema. Denn wegen des Energierückgewinnungssystems werden die Strecken-Marshals gut isolierte Sicherheitshandschuhe tragen, damit sie von einem verunfallten Auto mit KERS an Bord keine Stromladung abbekommen. Gleichzeitig könnten diese Handschuhe laut Meinung der GPDA bei der ersten Hilfe aber eine Behinderung darstellen. Einige medizinische Helfer und Streckenarbeiter sollen diesbezüglich auch schon Bedenken angemeldet haben.

Mark Webber erklärte, dass die GPDA durchaus Sorge habe, sollte ein Fahrer schnelle medizinische Hilfe brauchen. "Wenn es einen großen Unfall gibt und wir gute und schnelle medizinische Hilfe brauchen, dann wurde schon vor einiger Zeit angesprochen, dass wir diese Sache gerne behandelt wissen würden", erklärte er. Zwar wurde der Fahrervereinigung bereits mitgeteilt, dass die verwendeten Handschuhe bei medizinischen Einsätzen keine Behinderung darstellen, gleichzeitig wies Webber aber darauf hin, dass die Handschuhe eigentlich nur bei einigen Autos notwendig wären. "Hoffentlich sind sie klug genug, um zu wissen, dass sie Autos mit KERS und Autos ohne KERS unterschiedlich behandeln können, sollte es einen Notfall geben."

Laut Charlie Whiting wurde beim Erarbeiten der technischen Regeln ohnehin darauf geachtet, dass die Autos sicher sind. So schaltet sich KERS innerhalb von zwei Sekunden nach einem abrupten Stopp ab, was auch durch einige Backup-Systeme abgesichert wird. "Dann gibt es noch drei Wege, wie der Marshal KERS abschalten kann, sollte das System aus irgendeinem Grund doch nicht aus sein. Deswegen sollten die Autos bei jedem Stopp sicher sein. Es gibt ein Statuslicht, das jeder sehen kann, was als weitere Sicherheitsmaßnahme gilt", erklärte er. Die isolierten Handschuhe sind laut Whiting nur eine Empfehlung an alle, die mit dem Auto in Kontakt kommen.