Nach den Jahren als 1b hinter Michael Schumacher bei Ferrari und den nicht besonders konkurrenzfähigen Honda-Autos der Vergangenheit, ist bei Rubens Barrichello aktuell Lachen angesagt. Denn der BGP 001 hat bei seinem ersten Test einen sehr guten Eindruck hinterlassen und gilt durchaus als Auto mit Sieg-Chancen - was die Konstanz über die Saison betrifft, steht wegen möglichen Budgetengpässen für die Weiterentwicklung auf einem anderen Blatt. "Ich denke, es ist recht früh, um über die Weltmeisterschaft zu sprechen. Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich auf diesen Moment lange gewartet habe", meinte Barrichello laut offizieller Website der Formel 1.

Der Brasilianer erzählte, dass er sich zu Hause darüber gesorgt hatte, seine Fähigkeiten vielleicht nicht mehr in einem guten Auto zeigen zu können, da er ja nicht wusste, ob er fahren würde oder nicht. "Ich freue mich wirklich darüber, sagen zu können, dass dieses Jahr ein fröhliches wird." Zunächst wollte er allerdings nur einmal von einem guten Start sprechen, den er auch den Mitarbeitern in Brackley zurechnete, die während der schwierigen Monate weitergearbeitet hatten. An sich selbst und Jenson Button als Fahrer glaubt er auch. "Momentan würde aber alles, was ich sagen kann, nur bedeuten, dass ich mich unter Druck für die ersten Rennen setze. Ich kann nur bestätigen, dass es ein gutes Auto ist, einen guten Motor hat und wir eine gute Gruppe sind. Ich denke, wir werden die Überraschung des Jahres."

FIA und Teams müssen noch was absegnen

Bevor das soweit ist, muss Brawn GP aber noch zwei kleine Hürden überwinden. Einerseits muss die FIA erlauben, dass Mercedes auch ein drittes Team beliefern darf. McLaren und Force India gehören bereits zu den Kunden des Herstellers, jeden weiteren muss der Weltverband absegnen. Von der FIA ist aber bereits zu hören, dass in diesem Punkt keine Komplikationen zu erwarten sind.

Der zweite Punkt ist die Änderung des Teamnamens in Brawn GP. Bernie Ecclestone und die anderen Teams müssen dem erst zustimmen. In einer Pressaussendung der Teamvereinigung FOTA hatte es am 8. Januar geheißen, dass alle Teams einer Namensänderung des Honda-Nachfolgeteams zustimmen würden. Dennoch scheint es einige Zweifler daran zu geben, dass es so einfach laufen wird. Sollte ein Team wegfallen, wäre für die Verbliebenen mehr Geld aus Bernie Ecclestones Topf zu holen, schließlich würde der Kuchen dann auf neun statt zehn Teams verteilt, meint beispielsweise auto motor und sport. Außerdem könne man damit jenem Team schaden, das aktuell die Zeitenlisten der Formel 1 auf den Kopf stellt. "Das ist der erste echte Test, wie einig sich die Teams in der FOTA sind. Beim Geld hört die Freundschaft bekanntlich auf", wurde ein ungenannter Insider bei auto motor und sport zitiert.