Wie sieht es bei Toro Rosso kurz vor dem Saisonstart im Vergleich zum Vorjahr aus?
Franz Tost: Dieses Jahr sieht es für uns besser aus als 2008. Im vergangenen Jahr haben wir das 08-Auto erst im sechsten Rennen in Monaco einsetzen können. Aber mit der kontinuierlichen Unterstützung von Red Bull Racing in den vergangenen zwölf Monaten ist Toro Rosso auf den verschiedensten Gebieten gewachsen. Das Team ist größer, das Werk in Faenza ist größer und wir haben mehr Personal aufgenommen. Im vergangenen Jahr haben wir eine sehr gute Performance auf der Strecke abgelegt. Mit der Pole Position und dem Sieg in Monza haben wir unsere Erwartungen übertroffen. Es wird schwer, das 2009 zu wiederholen.

Welche Auswirkungen haben die Regeländerungen auf das Team?
Franz Tost: Wir unterstützen die Initiativen zur Kostenreduktion von der FIA und der FOTA. Für ein kleines Team wie Toro Rosso sind die Änderungen sehr gut. Zum Beispiel hat die Einschränkung der Arbeit im Windkanal auf unsere Arbeit keine Auswirkung gehabt. Wir mussten daher auch nicht viele Leute entlassen. Allerdings hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass wann immer es große Veränderungen gegeben hat, dass es ein Vorteil für die etablierten Teams war. Sie haben die Ressourcen und die Erfahrung, um auf Änderungen schnell zu reagieren. Ein Grund, warum wir vergangenes Jahr so konkurrenzfähig waren, war die lange Periode, in der die Regeln stabil waren.

Was war ausschlaggebend für die Fahrerpaarung?
Franz Tost: Sébastien Bourdais fährt seine zweite Saison für uns. 2008 hat er in einigen Rennen und Qualifyings eine gute Performance abgeliefert. Einige Male hatte er auch sehr viel Pech. Wir erhoffen uns einen Vorteil aus seinen Erfahrungen, die er im vergangenen Jahr gemacht hat. Er kennt das Team, die Strecken und das Formel-1-Umfeld, das wird ihm noch mehr Selbstvertrauen geben. Außerdem kommen die Slick-Reifen seinem Fahrstil mehr entgegen. Sébastien Buemi hat gezeigt, dass er ein Naturtalent ist. Er hat einen unglaublichen Speed und kann sich schnell neue Dinge aneignen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass er noch sehr jung ist. Neben ihm ist Sebastian Vettel ein Veteran.

Was sind die Ziele für dieses Jahr?
Franz Tost: Alle Teams verfolgen die gleichen Ziele: jedes Rennen zu beenden und auch zu gewinnen. Sicher wird das nicht passieren. Unser Ziel ist es daher, jeden Rennsonntag zu beenden, in dem Wissen, dass wir unser Bestes gegeben haben. Das Ergebnis wird davon abhängen wie gut die Konkurrenz ihren Job gemacht hat.