Zwar hat Sebastien Loeb im vergangenen Jahr schon in einem Formel-1-Auto gesessen - damals im Renault -, aber in Barcelona ist er im RB4 erstmals im Paarflug mit einigen anderen Piloten unterwegs. Dabei fand er sich auch gleich recht gut ein und lag zu Mittag nur rund drei Sekunden hinter der Spitze. "Es war OK. Ich habe versucht, schnell zu verstehen, wie gearbeitet wird. Ich wollte mich verbessern und habe auch versucht, das Setup zu ändern. Das habe ich aber vielleicht nicht richtig gemacht, denn die Zeiten wurden nicht besser. Ich hatte aber das Gefühl, ich war etwas schneller", meinte der Rallye-Weltmeister in der Mittagspause.

Aber auch wenn die Zeiten für ihn noch nicht wunschgemäß nach unten gingen, so merkte Loeb, dass er an einigen Stellen nicht weit von dem weg war, was mit dem Auto getan werden muss. An anderen Stellen merkte er dafür, wie stark die Bremsen eines Formel-1-Autos sind. "Es ist unglaublich, wie spät man bremsen kann. Ich probiere es immer später und später und bin immer noch nicht am Limit. Das ist wirklich interessant", sagte der Franzose. Besonders interessant war für ihn deswegen auch der Bremsweg, den er nur als sehr kurz beschreiben konnte. Körperlich ist die größte Umstellung für ihn aber die Belastung des Nackens und in dem einen Monat, seitdem er vom Test erfahren hat, konnte er sich darauf nicht gänzlich vorbereiten. "Es ist viel anstrengender als das, woran ich gewöhnt bin; vor allem für das Genickt. Aber es ist nicht schlimm."

Es wird nett Platz gemacht

Auch nicht schlimm ist das Fahren mit anderen Piloten, wobei Loeb betonen musste, dass man in Barcelona auch kein Rennen fahre. "Wenn ich jemanden kommen sehe und er schnell aufholt, dann lasse ich ihn vorbei. Es ist aber auch umgekehrt so. Ich habe auf ein anderes Auto aufgeschlossen, es ist rangefahren und hat mich vorbeigelassen." Was das Lernen der Linien betrifft, so verlässt sich Loeb ganz auf sich selbst, die Telemetrie und das Gespräch mit den Ingenieuren, da er meint, so am besten dazuzulernen. Danach gefragt, ob er gerne wieder in der Formel 1 testen würde, sagte er: "Das würde ich gerne, aber das ist nicht meine Entscheidung."

Ähnlich realistisch betrachtete Loeb auch die Chancen, vielleicht noch einen Weg in die Formel 1 zu finden. "Ich denke nicht, vielleicht bin ich zu alt dafür. Es ist aber aufregend für mich und es ist immer eine Freude, wenn ich die Möglichkeit habe, in der Formel 1 mitzufahren." Im Dezember wird er dann wieder umsatteln und seiner regulären Rallye-Arbeit in Wales beim WRC-Saisonfinale nachgehen. Worauf er da achten muss, war ihm schon klar. "Dort muss ich dann wieder etwas früher bremsen."