Es war ein sensationelles WM-Finale mit einer Entscheidung auf den letzten Metern. Unglaublich. Ich freue mich schon drauf, es mir zu Hause auf DVD anzusehen, das geht sicher in die Formel-1-Geschichte ein. Die Atmosphäre war schon elektrisierend, als wir anderthalb Stunden vor dem Start zum offiziellen Gruppenfoto der Fahrer auf der Start-Ziel-Gerade waren. Und nach dem Rennen brach ein ziemliches Chaos aus. Ich möchte Lewis und Ferrari herzlich zu ihren Titeln gratulieren!

Wir haben heute bei all dem leider keine große Rolle gespielt. Das erste Mal seit 34 Rennen hat unser Team keinen einzigen Punkt geholt. Es wäre aber falsch, sich deshalb jetzt die Saison schlecht zu reden. Sie war gut, und von mir aus hätte sie auch noch nicht zu Ende sein müssen.

Mein größtes Problem heute war der Start. Ich hatte viel zu stark durchdrehende Räder und bin buchstäblich nicht vom Fleck gekommen. Da haben einige Settings nicht gestimmt. Anschließend konnte ich einige Autos überholen und Positionen gut machen, aber dann wurde auf den Trockenreifen die Balance meines Autos schwierig. Speziell hinter Jarno Trulli habe ich Anpressdruck verloren. Dabei war ich gar nicht so dicht hinter ihm, aber der Einfluss war stark spürbar.

Später, nach meinem Tankstopp, lag ich hinter Mark Webber und wollte ihn angreifen, dabei habe ich mir aber ziemlich schnell die Reifen ruiniert. Der Abstand war mal größer, mal kleiner, aber ich konnte nicht mehr viel tun. Als dann acht Runden vor Schluss die ersten Regentropfen fielen, habe ich beschlossen, zu pokern und an der Box gleich Intermediates zu holen. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich war Zehnter, und leider blieb ich das auch. Wahrscheinlich hätte es für meine Platzierung aber auch keinen Unterschied gemacht, wenn ich auf Trockenreifen geblieben wäre.

Ich fliege heute Abend noch nach Hause, und am 18. November stehen bereits die nächsten Testfahrten in Barcelona auf dem Programm. Die Saison 2009 hat praktisch schon begonnen. Ich freue mich drauf!