Der erste Trainingsabend liegt hinter den Formel-1-Piloten und eine Frage mussten sie danach wieder und wieder beantworten. Die war klarerweise jene nach der Sicht. Für die Ferrari-Fahrer hatte es dabei keine Probleme geben. "Das Licht ist gut, der Asphalt hat recht guten Grip, aber es ist zu wellig. Das ist das Hauptproblem", sagte Felipe Massa. Fast wie sein Zwillingsbruder antwortete Kimi Räikkönen: "Es war fast wie am Tag, die Lichter sind so gut. An einigen Orten ist es recht wellig, das ist das einzig Negative."

Was die Sicherheitssorgen bezüglich der Boxeneinfahrt betraf, so konnte die brasilianische Seite des Ferrari-Duos genauere Auskunft geben. "Ein- und Ausfahrt der Box ist eigenartig. Bei der Einfahrt muss man viel bremsen, es ist aber eine schnelle Kurve, da kann es also zu großen Geschwindigkeitsunterschieden kommen. Bei der Ausfahrt ist es das Gleiche", sagte Massa, wollte den Auftakt insgesamt aber als positiv bewerten. Und er glaubte, dass auch die Fans auf ihre Kosten kommen - wenn auch nicht ganz. "Das sollte allen Spaß machen. Für uns war es positiv. Überholen wird schwer, beinahe unmöglich, aber ich denke, es ist schön - für uns und für die Leute."

Enge ist relativ

Was die Breite der Strecke betraf, so gab es einige kleine Unterschiede zwischen den zwei Fahrern in rot. Kimi Räikkönen antwortete nach der relativen Enge des Kurses gefragt folgendermaßen: "Es ist an manchen Stellen eng, an anderen breit, das hängt davon ab, wo man ist." Massa wurde etwas präziser und erklärte, dass der Kurs manchmal vielleicht etwas zu schmal sei, es aber immer noch besser sei als in Monaco. Generell erlebte der WM-Zweite die Runde jedenfalls nicht als einfach. "Es ist sehr schwer, eine gute Runde zu haben. Es sind so viele Kurven und man macht leicht einen Fehler über die Kerbs oder verliert die Traktion. Das ist schon knifflig. Wir haben uns aber ganz gut angestellt und sollten morgen gut dabei sein."

Bei Räikkönen konnte man sich nicht so sicher sein, ob er am Samstag gut dabei sein wird, war er im zweiten Training doch etwas weiter hinter der Spitze. Der Finne hatte dafür aber eine einfache Erklärung. "Der Morgen war nicht wirklich perfekt, aber auch nicht schlecht. Ich wollte am Nachmittag etwas Anderes probieren, was beim Test gut funktioniert hat, aber hier dann nicht so. Es hat dann zu lange gedauert, das wieder zurück zu wechseln, also bin ich nicht mit dem perfekten Auto unterwegs gewesen", sagte er und fügte an, dass sich das bis Samstag einfach wieder zurückbauen lassen wird.

Räikkönen weiß auch nicht mehr

Blieben noch zwei Dinge, bei deren Aufklärung man Räikkönen um Hilfe bat. Da waren einerseits die hohen Kerbs, die bereits am Donnerstag für Gesprächsstoff gesorgt hatten. "Die Kerbs sind nur an einem Ort hoch, aber sonst ist es normal", konnte er dazu sagen. Und dann war da noch das Thema Regen, schließlich könnte es mit den Lichtern bei Regen Sichtprobleme geben. Räikkönen brachte dazu einen weiteren echten Räikkönen: "Woher soll ich das wissen? Ich bin wie ihr das erste Mal hier, also weiß ich genauso viel wie ihr."